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Review: The Vampire Diaries | Staffel 2 (Serie)

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The Vampire Diaries | © Warner Bros.

Die letzte Serien-Kritik ist ja auch schon wieder eine Weile her wie ich meine und da ich unlängst mit meiner Freundin die zweite Staffel der heute (erneut) vorzustellenden Serie beendet habe läge ja nichts näher, als einfach mal darüber zu reden. In punkto Serien wird sich hier aber auch zum Glück demnächst wieder einiges mehr tun, lediglich die Zeit, mir das alles anzusehen, will noch gefunden werden.

The Vampire Diaries Staffel 2

The Vampire Diaries, USA 2009- , ca. 42 Min. je Folge

The Vampire Diaries | © Warner Bros. © Warner Bros.

Serienschöpfer: Kevin Williamson Julie Plec
Showrunner: Julie Plec

Main-Cast: Nina Dobrev (Elena Gilbert) Paul Wesley (Stefan Salvatore) Ian Somerhalder (Damon Salvatore)
in weiteren Rollen: Steven R. McQueen (Jeremy Gilbert) Sara Canning (Jenna Sommers) Katerina Graham (Bonnie Bennett) Candice Accola (Caroline Forbes) Zach Roerig (Matt Donovan) Michael Trevino (Tyler Lockwood) Matthew Davis (Alaric Saltzman) David Anders (John Gilbert) Daniel Gillies (Elijah) Joseph Morgan ( Klaus)

Genre: Drama | Fantasy | Horror | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Katherine ist zurück in Mystic Falls und torpediert vom ersten Augenblick an die Beziehung zwischen Stefan und Elena, geht sogar so weit, die verletzte Caroline im Krankenhaus mit einem Kissen zu ersticken, um den Brüdern eine Botschaft zukommen zu lassen, woraufhin Caroline als Vampir wiederkehrt, da Damons Blut sich in ihrem Organismus befunden hat. Unterdessen kristallisiert sich langsam das Geheimnis der Lockwoods heraus und Tyler beginnt, insbesondere mit der Hilfe seines jüngst zugereisten Onkels Mason, sich mit seinem Familienerbe auseinanderzusetzen.

Szenenbild aus The Vampire Diaries | © Warner Bros. © Warner Bros.

Elena und Damon versuchen mehr über Katherine wie auch die Lookwoods zu erfahren und reisen auf Isobels Spuren zur Duke University, um ihre Forschungen in Augenschein zu nehmen, derweil Stefan Caroline unter seine Fittiche nimmt. Während Katherine weiterhin ihre Spielchen treibt und Elena und Stefan ihr weiszumachen versuchen, die Beziehung beendet zu haben, ahnt niemand, dass eine weit größere Gefahr sich zu erheben droht, denn Elena und Katherine gleichen sich nicht zufällig wie ein Ei dem anderen und das Mysterium um den Doppelgänger ruft den Urvampir Klaus auf den Plan, der eine uralte Prophezeiung zu erfüllen sucht.

Rezension:

Die nunmehr zweite Staffel The Vampire Diaries hat mich tatsächlich dahingehend positiv überrascht, dass man sich weiter von der Jugendbuchvorlage emanzipiert und wirklich gekonnt die vorhandenen Stärken ausgebaut hat, während die offensichtlichen Schwächen konsequent weiter ausgemerzt wurden, so dass niemand einen überbordenden Romantik-Part befürchten müsste. Die prekäre Dreieckskonstellation zwischen Elena, Stefan und Damon ist natürlich für die eine oder andere Verwicklung gut, doch artet das Ganze eben nicht, wie man hätte vermuten können, dahingehend aus, dass Elena hier stupides Freunde-Hopping betreiben würde und die ungleichen Brüder sich weiter aufreiben. Stattdessen wird der Serie durch Katherines Rückkehr ein weiterer interessanter Aspekt hinzugefügt und so rudimentär die darstellerischen Fähigkeiten in manchen Folgen der ersten Staffel noch gewirkt haben mögen, muss man insbesondere Nina Dobrev doch zugutehalten, dass es ihr vortrefflich gelingt, die zwei Rollen Elena und Katherine gekonnt voneinander abzugrenzen und trotz der optischen Übereinstimmungen gänzlich anders zu interpretieren, so dass sich Gestus und Mimik tatsächlich sehr gut voneinander abgrenzen.

Szenenbild aus The Vampire Diaries | © Warner Bros. © Warner Bros.

Davon ab erwartet den geneigten Zuschauer ein gesteigertes Maß an Action und Gefahren, denen sich die Vampire von Mystic Falls stellen müssen und schließlich kommen natürlich auch die bei Vampir-Geschichten beinahe schon obligatorisch gewordenen Werwölfe ins Spiel, wie sich das ja auch gegen Ende der ersten Staffel The Vampire Diaries angekündigt hat. Allerdings werden die Werwölfe eben nicht wie erwartet als die großen Antagonisten etabliert, sondern stattdessen ein lange Zeit im Verborgenen bleibender Urvampir namens Klaus, dessen Name tatsächlich gelesen weit lächerlicher wirkt als seine Figur es tatsächlich ist und der mittlerweile mit The Originals seine eigene Spin-Off-Serie bekommen hat, was natürlich dafür spricht, dass einerseits seine Rolle in den kommenden Staffeln noch ausgebaut wird uns andererseits die Macher der Serie auch darüber hinaus noch einiges mit der Figur vorhaben, was ich durchaus nachvollziehen und befürworten kann, da er doch neben Damon und Stefan allein des hohen Alters und der damit einhergehenden Skrupellosigkeit ein gänzlich anderes Kaliber darstellt, ebenso wie sein Halbbruder Elijah, der ebenfalls in Staffel zwei etabliert wird und deutlich früher beeindruckende Auftritte absolvieren darf.

Aber auch über ein Wiedersehen mit David Anders als John Gilbert und Mia Kirshner als Elenas Mutter Isobel durfte ich mich freuen, während auch keine Figur des etablierten Ensembles längerfristig vernachlässigt wird und ihre Geschichten teils unabhängig der im Fokus stehenden Geschehnisse spannend fortgeführt werden. Vor allem aber bewahrt sich The Vampire Diaries trotz zahlloser dramatischer Begebenheiten eine gewisse Leichtigkeit, die sie zum einen davor bewahrt, zu inhaltsschwer oder düster zu werden, was nämlich dem allgemeinen Setting geschuldet nicht unbedingt reibungslos funktionieren würde, zum anderen aber auch den hohen Unterhaltungswert sichert, so dass die Staffel ohne größere Hänger oder Lückenfüller auskommt.

Szenenbild aus The Vampire Diaries | © Warner Bros. © Warner Bros.

Vor allem aber hat mir gut gefallen, dass der Mythos um Mystic Falls und die Vampire an sich gekonnt ausgebaut wurde und insbesondere durch das Erscheinen der Urvampire wie auch Werwölfe gänzlich neue, frische Komponenten spendiert bekommen hat, was im Fall der Urvampire auch mit einigen längeren wie auch kürzeren Rückblenden einhergeht, die sich im Vampir-Sujet fraglos anbieten und mich folglich auch hier zu unterhalten wussten. Einmal mehr bin ich einfach erstaunt, wie viel mehr die Serie doch zu bieten hat, als die einhellig auf romantische Düsternis getrimmten Promobilder vermuten lassen würden. Auf alle Fälle bin ich - auch mit Blick auf den Cliffhanger zum Staffelende, der zunächst einschneidende Veränderungen vermuten lässt – wirklich gespannt, wie The Vampire Diaries fortgeführt wird und vor allem auch, ob es gelingen wird, die Qualität der Folgen zu halten, nachdem sie doch von Mitte der ersten Staffel bis hierhin auf durchweg hohem Niveau präsentiert wurden und die teils unglücklichen ersten Folgen der Serie mittlerweile beinahe vergessen machen.

Fazit & Wertung:

Mehr Blut, mehr Action, alte Bekannte und neue Feinde: Auch die zweite Staffel The Vampire Diaries bietet alles, was das Herz des Serien-Fans begehrt und punktet mit beinahe gleichbleibend überzeugenden Folgen bis hin zu einem mitreißenden und dramatischen Staffelfinale.

8 von 10 in der Gruft eingesperrten Vampiren
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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Die Rückkehr (8/10) 02. Schöne neue Welt (8/10) 03. Böser Mond (8/10) 04. Reise in die Vergangenheit (8,5/10) 05. Der Fluch (8,5/10) 06. Plan B (8,5/10) 07. Makenball (8,5/10) 08. Rose (8,5/10) 09. Katerina (8/10) 10. Das Opfer (8,5/10) 11. Die Verwandlung (8,5/10)
12 Der Abstieg (8,5/10) 13 Rache (8/10) 14 Heulende Wölfe (8,5/10) 15 Die Dinnerparty (7,5/10) 16 Der Hausgast (8/10) 17 Gelibte Feindin (8,5/10) 18 Der letzte Tanz (8,5/10) 19 Klaus (8/10) 20 Der letzte Tag (8/10) 21 Das Ritual (8,5/10) 22 Auferstanden von den Toten (8,5/10)
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Weitere Informationen zu der Serie The Vampire Diaries findet ihr auf Serienjunkies.de: The Vampire Diaries auf Serienjunkies.de

- - - Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2013/12/review-the-vampire-diaries-staffel-2-serie/" name="Review: The Vampire Diaries | Staffel 2 (Serie)" description="Mehr Blut, mehr Action, alte Bekannte und neue Feinde: Auch die zweite Staffel The Vampire Diaries bietet alles, was das Herz des Serien-Fans begehrt und punktet mit beinahe gleichbleibend überzeugenden Folgen bis hin zu einem mitreißenden und dramatischen Staffelfinale." rev_name="The Vampire Diaries" author="Wulf Bengsch" pubdate="2013-12-12" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Homeland | Staffel 2 (Serie)

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Homeland | © Twentieth Century Fox

Allerhöchste Zeit, dass ich mich mal wieder ein wenig mehr der Bloggerei widme und all die Schätze abarbeite, die mir in den letzten Wochen trotz Umzug untergekommen sind – und ihr könnt mir glauben: Das waren einige! Heute aber beschränke ich mich darauf, endlich einmal meine Besprechung der zweiten Staffel Homeland aufzubereiten und sei es nur, weil diese schon länger halbfertig in der Schublade liegt.

Homeland Staffel 2

Homeland, USA 2011-, ca. 55 Min. je Folge

Homeland | © Twentieth Century Fox © Twentieth Century Fox

Serienschöpfer: Gideon Raff Alex Gansa Howard Gordon
Showrunner: Alex Gansa

Main-Cast: Claire Danes (Carrie Mathison) Damian Lewis (Nicholas Brody) Morena Baccarin (Jessica Brody) Mandy Patinkin (Saul Berenson) David Harewood (David Estes) Diego Klattenhoff (Mike Faber) Jamey Sheridan (Vice President William Walden) David Marciano (Virgil) Jackson Pace (Chris Brody) Morgan Saylor (Dana Brody)
in weiteren Rollen: Navid Negahban (Abu Nazir) Rupert Friend (Peter Quinn) Zuleikha Robinson (Roya Hammad) Timothée Chalamet (Finn Walden)

Genre: Drama | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Nach ihrer Einweisung und der eingeleiteten Elektroschocktherapie hat Carrie merklich abgebaut und leidet sichtlich unter ihrem desolaten Zustand sowie der Tatsache, nicht mehr für die CIA tätig zu sein. Zudem nagt es noch immer an ihr, sich in Sergeant Nicholas Brody geirrt zu haben. Doch allzu bald wird Carrie aus der Obhut ihrer Familie gerissen, als ihr früherer Chef David Estes und ihr einstiger Mentor Saul Berenson sie aufgrund einer heißen Spur von Abu Nazir aufsuchen, da die Kontaktperson im Libanon nur mit ihr zu reden bereit ist. Wenn die Aktion auch nur leidlich zufriedenstellend verläuft, macht Saul doch eine unfassbare Entdeckung. Kurze Zeit später weiht er Carrie in seinen Fund ein und zeigt ihr das Bekennervideo von Brody, das seinen Anschlag auf den Vizepräsidenten erklären und rechtfertigen sollte.

Szenenbild aus Homeland | © Twentieth Century Fox © Twentieth Century Fox

Während die CIA Überlegungen anstellt, Brody als Doppelagenten zu gewinnen, bewegt dieser sich immer sicherer auf dem politischen Parkett und befindet sich alsbald mitten im Wahlkampf um das Amt des Vizepräsidenten. Brodys Tochter Dana indes bändelt langsam mit Finn, dem Sohn des Vizepräsidenten an, während Jessica Brody noch immer nach einem Weg sucht, ihre Ehe zu retten, ihrem Mann allerdings mehr und mehr misstraut. Der wiederum wird erneut von Abu Nazirs Schergen kontaktiert, die von ihm die Beschaffung geheimer Daten fordern. Wenn Brody sich zunächst auch weigert, sieht er keine Chance, der Order zu entgehen und willigt wenn auch nicht ohne Hintergedanken ein.

Rezension:

Nach der in meinen Augen bahnbrechend grandiosen ersten Staffel die über keine nennenswerten Durchhänger verfügte, war es für mich natürlich zunächst die spannende Frage, ob die zweite Jahresstaffel Homeland würdevoll in diese großen Fußstapfen wird treten können und tatsächlich hat sie – wenn auch nur ein ganz klein wenig – an Faszination eingebüßt, einfach auch, weil das große Rätselraten darum, ob Sergeant Brody nun ein umgedrehter Schläfer ist oder nicht, vorerst sein vermeintliches Ende gefunden hat und man klarer als noch in den ersten Folgen weiß, wo er steht und welche Ziele er verfolgt. Nichtsdestotrotz wird er erneut zum Spielball fremder Mächte und dieser Handlungsstrang ist auch ähnlich packend inszeniert wie gewohnt, während der Plot um Carry nach ihrem denkwürdigen Abgang zum Ende der letzten Staffel ein wenig braucht, um an Fahrt aufzunehmen.

Szenenbild aus Homeland | © Twentieth Century Fox © Twentieth Century Fox

Gut hat mir wiederum gefallen, dass die Geschichte um Brodys politische Ambitionen verdichtet wird und so auch der Vizepräsident den einen oder anderen Auftritt absolvieren darf und somit in die Riege der Stammfiguren aufsteigt, während er zuvor noch eine Randfigur im Handlungsgeflecht von Homeland dargestellt hat. Die Serie geht also in Teilen merklich andere Wege, ist dabei aber auch konsequent in ihrer Entwicklung, wenn man auch diesmal auf die aufrüttelnden und durch Mark und Bein gehenden Rückblenden verzichten muss, die Brody während seiner Gefangenschaft bei Abu Nazir gezeigt haben und die ein enormes Stück der emotionalen Wucht der Serie ausgemacht haben. Auch was die Ehe zwischen Nicholas und Jessica Brody anbelangt geht man stoisch den Weg hin zum endgültigen Zerwürfnis weiter, während sich beide wieder mehr und bewusster ihren jeweiligen Liebschaften Carrie und Mike zuwenden. Schön auch, in diesem Kontext zu beobachten, wie die Familie Brody sich erst zaghaft und dann immer sicherer aufs politische Parkett der Oberliga wagt, wenn mich auch der Handlungsstrang um Nicholas‘ Tochter Dana und Finn Walden, den Sohn des Vizepräsidenten, nicht so wirklich gefangen zu nehmen wusste, auch, weil sie im Kontext der politischen Bestrebungen, der Intrigen und Bündnisse, der Aufklärungsarbeit der CIA und der Vereitelung terrorostischer Anschläge leicht deplatziert und vergleichsweise unmotiviert wirkt.

Dennoch setzt Homeland unbestreitbar auf dieselben vielversprechenden Zutaten wie auch schon die Auftaktstaffel und baut den Serienkosmos gekonnt mit neuen wie alten Figuren, vor allem aber neuen Geheimnissen und Mysterien, neuen Entwicklungen und überraschenden Wendungen gekonnt aus und es wäre einem Wunder gleichgekommen, wenn man die Wucht des Vorgängers eins zu eins hätte wiederholen können. Dafür allerdings darf man sich über viele neue Schauplätze freuen, spannende neue Wendungen und Aspekte, die zuvor zu kurz gekommen sind, ebenso wie Abu Nazir mehr und mehr aus dem Schatten tritt und von einem gesichtslosen und fernen Widersacher zu einer realen, nahenden Bedrohung wird. Doch obwohl das Figuren-Ensemble ausgebaut und die Schauplätze erweitert worden sind, bilden natürlich weiterhin insbesondere Claire Danes und Damian Lewis die alles verbindenden Fixpunkte in der weitläufiger und komplizierter werdenden Geschichte, die man am besten am Stück genießt und nicht etwa in die kleinen Appetithappen zerbröselt, die einem im Fernsehen Woche für Woche hingeworfen werden, denn Homeland ist natürlich wie viele andere Serien der mittlerweile einschlägig bekannten amerikanischen Kabelsender im Grunde ein langer, weitschweifiger Film und Filme schaut man ja schließlich auch nicht etappenweise.

Szenenbild aus Homeland | © Twentieth Century Fox © Twentieth Century Fox

So entfaltet sich dann auch Folge für Folge (oder eben: Woche für Woche) erneut die aus der ersten Staffel gewohnte Sogwirkung und an Abhängigkeit grenzende Faszination, wenn die zweite Staffel tatsächlich diesmal zumindest in der ersten Folge ein wenig enttäuscht hat, dafür aber ab Folge zwei umso mehr an Fahrt aufnimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einem Fan der ersten Staffel ihr Nachfolger nun nicht gefallen könnte und auch für mich kann ich nur festhalten, dass es dem Team und den Beteiligten rund um Showrunner Alex Gansa nicht nur gelungen ist, die Ausnahmeserie Homeland (annähernd) kongenial fortzuführen, sondern auch mit einem noch wuchtigeren, noch schockierenderen Staffelfinale den Weg zu Staffel drei zu ebnen und gleichzeitig die Spannung und Vorfreude in ungeahnte Höhen zu schrauben.

Fazit & Wertung:

Wenn Homeland auch im zweiten Jahr nicht ganz an die Genialität der ersten Staffel anzuknüpfen vermag, ist das Gesamtwerk dennoch ähnlich beeindruckend geraten und führt die Ausnahmeserie würdig unter geänderten Vorzeichen fort.

9 von 10 falschen Spuren
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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Immer lächeln (8,5/10) 02. Beirut (9,5/10) 03. Das Video (9/10) 04. Zimmer 416 (8,5/10) 05. Am Ende der Lügen (9/10) 06. Ein verdammtes Wrack (8,5/10)
07. Ein Tag am Fenster (8/10) 08. Abflug (8,5/10) 09. Der beste Freund (8,5/10) 10. Eine Art Liebe (9,5/10) 11. Ein grosser Tag (9/10) 12. Wieder im Wald (9,5/10)
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Weitere Informationen zu der Serie Homeland findet ihr auf Serienjunkies.de: Homeland auf Serienjunkies.de

- - - Homeland | Staffel 2 ist am 06.12.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/02/review-homeland-staffel-2-serie/" name="Review: Homeland | Staffel 2 (Serie)" description="Wenn Homeland auch im zweiten Jahr nicht ganz an die Genialität der ersten Staffel anzuknüpfen vermag, ist das Gesamtwerk dennoch ähnlich beeindruckend geraten und führt die Ausnahmeserie würdig unter geänderten Vorzeichen fort." rev_name="Homeland" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-02-21" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Deadwood | Staffel 2 (Serie)

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Deadwood | © Paramount Pictures

Heute, erneut nach einigen Tagen Ruhr, dafür früher als gewohnt, folgt direkt ein weiterer Artikel, der viel zu lange auf sich hat warten lassen, im Endeffekt dadurch aber letztlich nur noch schöner geworden ist.

Deadwood Staffel 2

Deadwood, USA 2004-2006, ca. 55 Min. je Folge

Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Serienschöpfer: David Milch
Showrunner: David Milch

Main-Cast:
Timothy Olyphant (Seth Bullock) Ian McShane (Al Swearengen) Molly Parker (Alma Garret) Jim Beaver (Whitney Ellsworth) W. Earl Brown (Dan Dority) Dayton Callie (Charlie Utter) Kim Dickens (Joanie Stubbs) Brad Dourif (Doc Cochran) Anna Gunn (Martha Bullock) John Hawkes (Sol Star)
Jeffrey Jones (A.W. Merrick) Paula Malcomson (Trixie) Leon Rippy (Tom Nuttall) William Sanderson (E.B. Farnum) Robin Weigert (Calamity Jane) Powers Boothe (Cy Tolliver) Garret Dillahunt (Francis Wolcott) Sean Bridgers (Johnny Burns) Titus Welliver (Silas Adams) Bree Seanna Wall (Sofia Metz)

Genre: Drama | Western | Historie

Trailer:

 

Inhalt:

Während die Affäre zwischen Alma und Sheriff Bullock andauert, treffen unverhofft Bullocks Frau und Sohn in Deadwood ein, als dieser sich gerade eine handgreifliche Auseinandersetzung mit Al Swearengen, dem Betreiber des The Gem Saloon, liefert, bei der beide Kontrahenten verletzt und Bullocks Partner und Freund Sol Star angeschossen wird. Seth beendet pflichtschuldig die Affäre zu Alma, während diese dahinterkommt, dass die Hauslehrerin Miss Isringhausen noch andere Ziele verfolgt, als Adoptivtochter Sofia zu unterrichten. Unterdessen bekommt Swearengen gesundheitliche Probleme ganz anderer Art und seine Schergen lassen nach Doc Cochran rufen, da Al keinen Besuch mehr empfängt. Sol Star kuriert derweil ebenfalls seine Wunden und lässt sich von Trixie aufopferungsvoll versorgen, die wiederum hofft, von Sol unterrichtet zu werden, was Mathematik und speziell Buchhaltung anbelangt.

Szenenbild aus Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Doch auch in Cy Tollivers Saloon The Bella Union ist es mitnichten ruhig, denn Joanie Stubbs sagt sich von ihrem Chef los und eröffnet mit dem Chez Amis ein Edel-Bordell in direkter Konkurrenz zu den etablierten Läden. Dorthin führt es alsbald auch den Geologen Francis Wolcott, der – frisch in Deadwood eingetroffen – im Auftrag des Goldmagnaten George Hearst sämtliche Claims aufzukaufen plant und dunkle Neigungen verbirgt, die nicht nur ihn noch in ernste Schwierigkeiten bringen werden. Zunächst aber verbündet er sich mit Tolliver, dem sehr daran gelegen ist, sich mit Hearsts Gefolgsleuten gut zu stellen, zumal Al Swearengen auf unbestimmte Zeit außer Gefecht gesetzt zu sein scheint.

Rezension:

In der zweiten Staffel entwickelt sich Deadwood spürbar mehr und mehr zu einem Ensemble-Stück und speziell ab der dritten Folge nimmt die Präsenz von Timothy Olyphant und Ian McShane, also folglich auch ihren Figuren Seth Bulock und Al Swearengen zunächst merklich ab, was man durchaus als Nachteil verbuchen kann, da es sich zweifelsohne um die interessantesten Figuren der Serie handelt. Dafür rücken andere, zuvor kaum beachtete Figuren in den Vordergrund und speziell die gesteigerte Berücksichtigung der Geschicke von Joanie Stubbs (Kim Dickens) hat es mir angetan, zumal sich hier in der Konstellation mit Calamity Jane und Charlie Utter ein paar großartige Szenen ergeben. Auch die anderen Figuren tragen natürlich zu einem stimmigen Gesamtbild bei, wobei ich hier den in der ersten Staffel verstorbenen Reverend Smith schmerzlich vermisst habe, da man auch aus seiner Figur noch eine Menge mehr hätte herausholen können.

Szenenbild aus Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Davon abgesehen war es aber schade, dass gerade Seth Bullock in dieser Staffel so wenig zu tun haben scheint, dass er manchmal für längere Zeit nicht auf der Bildfläche erscheint, zumal man sich nach den beiden Auftaktepisoden von Staffel 2 schlichtweg anderes erwartet hätte, als dass der Sheriff von Deadwood die meiste Zeit durch Abwesenheit glänzt. Immerhin bekommt die Ortschaft so Gelegenheit, sich selbst in den Vordergrund zu spielen und die Stärken des Ensembles in den Vordergrund zu stellen, so dass das aufstrebende Örtchen nie lebendiger und belebter gewirkt hat als jetzt, was sich auch in einer gestiegenen Anzahl von Innen- wie Außenkulissen widerspiegelt und dem Gefühl, man könne Deadwood in seiner Gänze durchwandern. Auch so mancher Neuankömmling wie etwa Francis Wolcott, ein Geologe in den Diensten von George Hearst, sorgt durchaus für Zündstoff aufgrund seiner finsteren Neigungen, wohingegen die Möglichkeiten, die sich durch die Ankunft von Bullocks Frau Martha Eccles, gespielt von Anna Gunn (Breaking Bad), geboten hätten, weitestgehend verschenkt worden sind.

Nichtsdestotrotz zerfasert die Dramaturgie im Mittelteil ein wenig und man hat nicht immer das Gefühl, als würden die Drehbuchschreiber wissen, in welche Richtung sich die Serie entwickelt, da manchmal doch einerseits zu viele Handlungsstränge bearbeitet werden und andererseits wieder andere Begebenheiten nur allzu knapp und unbefriedigend behandelt werden. Das macht Deadwood jetzt nicht per sofort zu einer langweiligen oder gar schlechten Serie, doch hat sie sich ein Stück weit von der noch in Staffel 1 vorherrschenden Brillanz, was den erzählerischen Tenor und das Gespür für dramaturgische Kniffe angeht, abgewendet.

Szenenbild aus Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Einmal mehr soll das alles also Jammern auf hohem Niveau sein und liegt vielleicht wirklich darin begründet, dass speziell meine Lieblinge wie unter anderem auch der großartige Brad Dourif als Doc Cochran zu zweitgradigen und somit stiefmütterlich behandelten Darstellern degradiert worden sind. Immerhin macht Deadwood zum Ende hin merklich Boden gut und versöhnt so auch mit einigen vergleichsweise schwächeren Episoden im Mittelteil. Auf alle Fälle bin ich schon sehr gespannt, was alles in der dritten – und leider bereits letzten – Staffel passieren wird und hoffe einfach mal, dass man sich trotz der Vielzahl neu eingeführter Figuren auch wieder ein wenig mehr auf die Stammbelegschaft konzentrieren wird, die in der ersten Staffel eben deutlich präsenter wirkte. Für Freunde anspruchsvoller Western-Serien führt dennoch kein Weg an Deadwood vorbei, wenn es auch mittlerweile dank Hell on Wheels ja eine durchaus lohnenswerte Alternative auf diesem Gebiet gibt.

Fazit & Wertung:

Während sich die namensgebende Ortschaft Deadwood in Staffel 2 merklich weiterentwickelt, treten leider einige liebgewonnene Figuren nicht nur in den Hintergrund sondern auch storytechnisch auf der Stelle. Ein spannender Auftakt und ein furioses Finale vermögen den geneigten Zuschauer aber durchaus ein Stück zu versöhnen, wenn ich mir für die nächste Staffel doch wieder mehr von Seth Bullock und Al Swearengen wünschen würde.

8,5 von 10 lohnenswert scheinenden Gold-Claims
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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Lebenslüge - Teil 1 (9/10) 02. Lebenslüge - Teil 2 (9/10) 03. Gerüchte (8/10) 04. Requiem für einen Blasenstein (8/10) 05. Komplikationen (8,5/10) 06. Ein hoher Preis (8,5/10)
07. Schweigen ist Gold (8/10) 08. Das Fahrrad (8,5/10) 09. Hengst auf der Flucht (9/10) 10. William (8,5/10) 11. Beerdigung (8,5/10) 12. Klare Verhältnisse (9/10)
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Weitere Informationen zu der Serie Deadwood findet ihr auf Serienjunkies.de: Deadwood auf Serienjunkies.de

- - - Deadwood | Staffel 2 ist am 22.11.13 auf Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/03/review-deadwood-staffel-2-serie/" name="Review: Deadwood | Staffel 2 (Serie)" description="Während sich die namensgebende Ortschaft Deadwood in Staffel 2 merklich weiterentwickelt, treten leider einige liebgewonnene Figuren nicht nur in den Hintergrund sondern auch storytechnisch auf der Stelle. Ein spannender Auftakt und ein furioses Finale vermögen den geneigten Zuschauer aber durchaus ein Stück zu versöhnen, wenn ich mir für die nächste Staffel doch wieder mehr von Seth Bullock und Al Swearengen wünschen würde." rev_name="Deadwood" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-03-16" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Dexter | Staffel 7 (Serie)

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Dexter | © Paramount Pictures

So, der zweite Tag in Folge, an dem ich nicht nur zu bloggen gedacht habe, sondern es auch knallhart und rigoros durchgezogen habe, wie diese Zeilen beweisen. Dann mal viel Freude bei der Lektüre, ich hoffe derweil, dass ich es auch morgen wieder schaffe, von mir hören zu lassen!

Dexter Staffel 7

Dexter, USA 2006- , ca. 55 Min. je Folge

Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Serienschöpfer: James Manos, Jr. Jeff Lindsay
Showrunner: Scott Buck

Main-Cast: Michael C. Hall (Dexter Morgan) Jennifer Carpenter (Debra Morgan) Desmond Harrington (Det. Joseph Quinn) Lauren Velez (Lt. Maria LaGuerta) David Zayas (Angel Batista) James Remar (Harry Morgan) C. S. Lee (Vince Masuka)
in weiteren Rollen: Yvonne Strahovski (Hannah McKay) Ray Stevenson (Isaak Sirko) Geoff Pierson (Tom Matthews) Aimee Garcia (Jamie Batista) Jason Gedrick (George Novikov) Katia Winter (Nadia)

Genre: Krimi | Drama | Mystery

Trailer: (englisch)

 

Inhalt:

Nachdem Debra ihren Bruder auf frischer Tat ertappt hat, wie dieser dabei war, Travis zu ermorden, gelingt es ihm gerade noch, sie von der Notwendigkeit zu überzeugen und das ganze als eine merkwürdig wirkende Form von Notwehr darzustellen, doch Debra wird bald misstrauisch und kommt hinter Dexters Geheimnis, woraufhin sie ihn zur Rede stellt und zu überzeugen versucht, das Morden aufzugeben. Kurz darauf bekommt die Miami Metro allerdings den Fall des Frauenmörders Ray Speltzer auf den Tisch, der aufgrund eines Formfehlers aus der Haft entlassen wird und Debra beginnt, die Vorzüge von Dexters Selbstjustiz zu erahnen. Im Fahrwasser von Speltzer tritt allerdings auch die Serienmörderin Hannah McKay in Dexters Leben und während es ihr all die Jahre gelungen ist, sich als unschuldiges Opfer darzustellen, riecht Debra schnell Lunte und versucht ihren Bruder von der durchtriebenen Frau fernzuhalten.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Der allerdings verguckt sich in die blonde Schönheit und statt sie zu beseitigen, schläft er mit ihr und geht alsbald eine ernsthafte Beziehung ein, die er vor Debra zu verbergen sucht, nicht ahnend, dass die ihrerseits ein Auge auf ihn geworfen hat. Das allerdings ist mitnichten Dexters einziges Problem, denn derweil gerät er in die Schusslinie des skrupellosen Gangsterbosses Isaak Sirko, der den Mord an einem seiner Untergebenen rächen will. Und auch LaGuerta hat noch nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen und beginnt mit Feuereifer, den Fall des Bay-Harbor-Metzgers neu aufzurollen, wozu sie den eigentlich pensionierten Tom Matthews aus der Versenkung zurückholt. Die Schlinge zieht sich enger, als Dexter erfährt, dass Hector Estrada, einer der Männer, die seine Mutter vor seinen Augen dahingeschlachtet haben, aus der Haft entlassen werden soll.

Rezension:

Hatte ich seinerzeit schon der fünften Staffel Dexter unterstellt, die Serie einer Neuausrichtung zu unterziehen und mit frischen Impulsen zu überzeugen, wohingegen die sechste Staffel vergleichsweise stark auf der Stelle trat und einzig mit dem gemeinsten Cliffhanger aller Zeiten zu punkten wusste, muss ich mein Urteil dahingehend revidieren, dass die nunmehr siebte Staffel den bisherigen Höhepunkt der Reihe bildet und die Figuren allesamt eine Entwicklung durchlaufen lässt, die nicht nur glaubhaft und nachvollziehbar ist, sondern auch deutliche Rückbezüge auf alles Vorangegangene nimmt und konsequent weiterdenkt, was mittlerweile unabwendbar scheint. So ist es die natürlich die größte Neuerung, dass Dexters Schwester Debra nun schlussendlich hinter das Geheimnis ihres Bruders gekommen ist und verständlicherweise arg daran zu knabbern hat, welche Finsternis sich hinter seiner so sorgsam aufgebauten Fassade verbirgt.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Des Weiteren werden die mittlerweile weit zurückliegenden Ereignisse um die Ermittlungen von Sergeant Doakes in den Fokus gerückt, denn für LaGuerta ist der Fall noch längst nicht abgeschlossen und mehr und mehr zeichnet sich ab, dass sie anhand neuer Spuren dahinterkommen könnte, was sich in der Hütte damals wirklich zugetragen hat, so dass Dexter seine liebe Mühe hat, die eigene Haut zu retten. Doch auch das Konzept um Lumen, auf die ebenfalls mehrfach Bezug genommen wird, wird erneut aufgegriffen in Dexters Bekanntschaft zu Hannah McKay, dargestellt von der bezaubernden und vor allem aus der Serie Chuck bekannten Yvonne Strahovski, die allerdings weit mehr als nur eine erneut blonde Kopie von Lumen darstellt, sondern Dexter gar die Hoffnung auf ein glückliches Leben eröffnet. Zweiter und nicht minder überzeugender Special Guest in dieser Staffel ist der von Ray Stevenson (Rom) verkörperte Isaak Sirko, der sich zu einer echten Bedrohung für Dexter mausert und ebenfalls bald dahinter kommt, dass er längst nicht nur der harmlose Blutspurenanalytiker ist, der er zu sein scheint.

Erneut fährt die Serie Dexter also gewohnt mehrgleisig und behandelt diverse Handlungsstränge, verheddert sich diesmal aber deutlich weniger in der Masse an Storylines, sondern führt diese konsequent und nachvollziehbar weiter, schafft es gar, mehrfach zu überraschen und zu schockieren und wartet erneut mit einem Finale auf, dass überraschender und einschneidender kaum sein könnte, während die letzten Einstellungen an das Ende der ersten Staffel gemahnen, wobei sich die Vorzeichen doch spürbar verschoben haben und nun ein hoffentlich gleichbleibend starkes und überzeugendes Serienfinale in der folgenden achten und letzten Staffel hoffen lassen. Es ist schon erstaunlich, welch langen Weg man mittlerweile mit dem einstmals so emotionslosen Killer gegangen ist und wie weit er sich von seiner ursprünglichen Attitüde entfernt hat, wie viele Leichen und Geheimnisse mittlerweile seinen Weg pflastern und mit welch traumwandlerischer Sicherheit es ihm bisher gelungen ist, einer Bestrafung oder Katharsis zu entgehen.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Neben mehreren ungemein spannungsgeladenen Handlungsbögen stellt die Staffel natürlich unweigerlich die Weichen für weitere sich andeutende Veränderungen und markiert tatsächlich mit leichtem Vorsprung für mich den bisherigen Höhepunkt der Reihe, zumal hier einmal mehr deutlich wird, wie weit man sich mittlerweile von der Buchvorlage aus der Feder von Jeff Lindsay entfernt hat, ohne indes diese Wurzeln zu vergessen oder zu vernachlässigen und nicht müde zu werden, der literarischen Vorgabe Tribut zu zollen und sei es nur, indem man das Konzept des Düsteren Begleiters erneut aufgreift und hier in ungeahnter Weise hinterfragt und interpretiert. Mag Dexter auf den ersten Blick nicht mehr allzu viel mit den Anfängen und somit den ersten Staffeln gemein haben, schlägt Staffel 7 nun den dringend benötigten Bogen, um aufzuzeigen, dass sich Dexters Geschicke im Grunde nur so und nicht anders haben entwickeln können und offenbart neue Seiten an dem Serienkiller mit seinem Kodex, die nicht nur ihn, sondern auch den Zuschauer zum Nachdenken bringen.

Fazit & Wertung:

Während die sechste Staffel für mich den ersten spürbaren Qualitätsrückgang markierte, erhebt sich Dexter in seinem siebten Jahr wie Phoenix aus der Asche und lässt mich nach einer rundherum überzeugenden und mitreißenden Staffel gebannt, schockiert, begeistert und erwartungsvoll zurück. Serienunterhaltung in Höchstform!

9 von 10 Einflüsterungen des düsteren Begleiters

 

Episodenübersicht: Staffel 7

01. Erschütternde Wahrheit (9/10) 02. Auf Schritt und Tritt (9/10) 03. Todeslabyrinth (9/10) 04. In Rauch aufgelöst (8,5/10) 05. Kampfansage (8,5/10) 06. Die Sehnsucht nach Schnee (9/10)
07. Chemie (9/10) 08. Argentinien (10/10) 09. Ein letzter Freundschaftsdienst (9,5/10) 10. Feuerteufel (9,5/10) 11. Entscheidung eines Bruders (9,5/10) 12. Entscheidung einer Schwester (10/10)

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Weitere Informationen zu der Serie Dexter findet ihr auf Serienjunkies.de: Dexter auf Serienjunkies.de

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Dexter | Staffel 7 ist am 05.12.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/04/review-dexter-staffel-7-serie/" name="Review: Dexter | Staffel 7 (Serie)" description="Während die sechste Staffel für mich den ersten spürbaren Qualitätsrückgang markierte, erhebt sich Dexter in seinem siebten Jahr wie Phoenix aus der Asche und lässt mich nach einer rundherum überzeugenden und mitreißenden Staffel gebannt, schockiert, begeistert und erwartungsvoll zurück. Serienunterhaltung in Höchstform!" rev_name="Dexter | Staffel 7" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-04-02" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Jack Taylor | Staffel 1 (Serie)

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Jack Taylor | © Edel:Motion

Boah klasse, wenn das mal kein Timing ist! Einerseits geht es später in die Kneipe und der Bezug zu der heute zu besprechenden Serie ist recht eindeutig und offensichtlich, andererseits habe ich just gestern mit der Lektüre von Ein Drama für Jack Taylor begonnen, dem vierten Teil der Buch-Reihe. Wenn das mal nichts ist! In diesem Sinne einen allseits schönen Abend und viel Spaß beim lesen und begeistern lassen. Oder so...

Jack Taylor Staffel 1

Jack Taylor, IE/DE 2010- , ca. 90 Min. je Folge

Jack Taylor | © Edel:Motion © Edel:Motion

Serienschöpfer: Stuart Orme Ken Bruen
Showrunner: Stuart Orme

Main-Cast: Iain Glen (Jack Taylor) Nora-Jane Noone (Garda Kate Noonan) Killian Scott (Cody Farraher)

Genre: Krimi | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem Jack Taylor aus dem Dienst als Garda entlassen worden ist, weil er dem irischen Innenminister ins Gesicht geschlagen hat, richtet es sich der Ex-Polizist im Hinterzimmer seiner Stammkneipe, dem Grogan’s ein, und übernimmt fortan Fälle, denen die Polizei selbst keine Beachtung schenkt oder die als Suizid abgetan werden. Mit seinem mehr als bedenklichen Trinkverhalten steht er sich dabei zwar immer wieder selbst im Weg und bringt sich auch gerne höchstselbst in Lebensgefahr, doch erwirbt er sich auch nach und nach einen Ruf als der richtige Mann für prekäre Fälle.

Szenenbild aus Jack Taylor | © Edel:Motion © Edel:Motion

Ihm zur Seite steht dabei die Garda Kate Noonan, die ihm mehr als einmal Zugang zu internen Ermittlungsakten gewährt und sich dabei selbst auf Glatteis begibt, zumal seine ehemaligen Kollegen nicht gerade viel von dem ständig betrunkenen Raubein halten, das sie mit seinen sarkastischen Sprüchen zur Weißglut treibt. Bald schon hat Taylor zudem den Studenten Cody Farraher an der Hacke, für den Taylor ein regelrechtes Idol zu sein scheint und der ihn nur zu bereitwillig bei seinen Ermittlungen unterstützt.

Rezension:

Als ich das erste Mal davon hörte, dass die Jack Taylor-Romane von Ken Bruen in Form einer TV-Serie – besser gesagt Aneinanderreihung von TV-Filmen – adaptiert würden, konnte ich mein Glück kaum fassen, war ich zu diesem Zeitpunkt doch frisch dem trunksüchtigen und lakonischen Ermittler verfallen, also ziemlich genau im Juni 2012, als meine euphorische Buch-Kritik des ersten Bandes Jack Taylor fliegt raus im Medienjournal erschien. Obschon die erste Folge bereits 2010 in Irland Premiere feierte, sollte es bis Ende letzten Jahres dauern, bis man auch hierzulande in den Genuss der Folgen kam. Iain Glen erschien mir damals schon als formidable Besetzung, lag es auch noch keine lange Zeit zurück, dass er mich in Game of Thrones als Jorah Mormont das erste Mal nachhaltig begeistert hatte, während er mir durchaus seit langen Jahren immer mal wieder in kleineren Rollen begegnet und aufgefallen ist.

Szenenbild aus Jack Taylor | © Edel:Motion © Edel:Motion

So ist es auch tatsächlich Iain Glen, der ganz zuvorderst und ohne Vertun für die Qualität der Serie verantwortlich zeichnet, denn trotz seiner schottischen Herkunft – und dem Nach Aussage irischer Zuschauer nur mäßig überzeugenden Galway-Dialekt – ist es seine schiere Präsenz, sein Charisma und Schauspiel, die der Figur Jack Taylor genau die Aspekte zugestehen, die den Romanhelden trotz seiner zahlreichen Fehler so anziehend gemacht haben und das, obwohl natürlich für die TV-Filme, die sich jeweils einem der Bücher widmen (sich zugegebenermaßen aber auch mehr und mehr von der Vorlage entfernen), die Handlung merklich gestrafft werden musste und so beispielsweise auch die vielen Buch-Auszüge und Zitate sowie ein Großteil der inneren Monologe nicht übernommen werden konnten, ebenso wie Ken Bruens spezifischer Erzählduktus und seine lakonisch-schnörkellose Erzählweise den Grenzen des neuen Mediums zum Opfer fielen.

Während Iain Glen also der deutlichste Zugewinn der Serie Jack Taylor ist und dem Ermittler ein passendes wie charismatisches Konterfei verleiht, wird davon ab leider allzu schnell deutlich, wie sehr sich die Folgen doch an den Mainstream anzubiedern versuchen und den Fällen ihre Härte nehmen, nicht gerade behutsam die Ecken und Kanten abgeschliffen worden sind. Wer Jack Taylor nicht kennt, wird wenig an ihm auszusetzen haben, aber wer sich an die rohe Faszination der Bücher erinnert, dem wird auffallen, dass weder Galway noch Taylor himself so düster und abgründig, so fatalistisch und ohne Hoffnung daherkommen, wie man es erwarten würde. Auch die Fälle wirken, nachdem sie auf 90 Minuten Fernsehunterhaltung zusammengestaucht worden sind, deutlich konventioneller, werden vor allem aber dank Taylor und nicht trotz Taylor gelöst, der womöglich gravierendste Unterschied zu den Büchern, zusammen mit dem merklich zurückgefahrenen Alkoholkonsum, den man dem geneigten Zuschauer in der ursprünglichen, exzessiven Form wohl nicht zumuten zu können meinte.

Szenenbild aus Jack Taylor | © Edel:Motion © Edel:Motion

Dadurch wird die Serie Jack Taylor aber mitnichten schlecht, enttäuscht eben nur in derlei Belangen den versierten Kenner der Buch-Vorlage. Allen anderen bieten die Fälle stimmungsvolle Krimi-Unterhaltung, die in der vorliegenden Form immer noch deutlich ruppiger, düsterer und schwarzhumoriger daherkommt als ein Großteil vergleichbarer Produktionen. Vor allem aber entwickeln sich Figuren und Umfeld im Laufe der sechs Folgen umfassenden Staffel fort, was auch nicht gang und gäbe ist in diesem Sujet und deshalb lobend erwähnt werden darf, wenn die Zeitsprünge zwischen einzelnen Folgen auch zunächst irritieren mögen. Ein wenig Recherche hilft, um zu erfahren, dass bei der Erstausstrahlung tatsächlich teils ein bis anderthalb Jahre zwischen einigen Folgen vergangen sind, während das ZDF eine Ausstrahlung binnen fünf Wochen präferiert hat, wobei wir hierzulande auch in den Genuss der sechsten Folge Das schweigende Kind kamen, die in Irland noch immer ihrer Ausstrahlung harrt. Scheitert man also daran, die Veröffentlichungspolitik zu verstehen, freut man sich nun lieber über die Verfügbarkeit von geballten sechs Folgen Jack Taylor, ärgert sich dafür umso mehr über die auf den DVDs fehlende Originaltonspur. Auch was die Verantwortlichen bei dieser Entscheidung geritten haben mag, wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben (meine Bewertung der Serie aber natürlich in keiner Weise beeinflussen).

Fazit & Wertung:

Der Serie Jack Taylor gelingt es nicht immer, die Stärken der Buch-Vorlage von Ken Bruen gewinnbringend zu verwandeln, aber Iain Glens ruppiger Charme bei der Verkörperung des trinkfesten Haudegens allein genügt, um zumindest mal einen Blick zu riskieren bei dieser doch vergleichsweise ungewöhnlichen Krimi-Serie mit ihrem rauen, irischen Flair.

7,5 von 10 Pints Guinness

 

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Der Ex-Bulle (7,5/10) 02. Auge um Auge (7,5/10) 03. Gefallene Mädchen (7,5/10)
04. Königin der Schmerzen (7,5/10) 05. Tag der Vergeltung (7,5/10) 06. Das schweigende Kind (7,5/10)

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Jack Taylor | Staffel 1 ist am 09.12.13 auf DVD im Vertrieb von Edel:Motion erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/04/review-jack-taylor-staffel-1-serie/" name="Review: Jack Taylor | Staffel 1 (Serie)" description="Der Serie Jack Taylor gelingt es nicht immer, die Stärken der Buch-Vorlage von Ken Bruen gewinnbringend zu verwandeln, aber Iain Glens ruppiger Charme bei der Verkörperung des trinkfesten Haudegens allein genügt, um zumindest mal einen Blick zu riskieren bei dieser doch vergleichsweise ungewöhnlichen Krimi-Serie mit ihrem rauen, irischen Flair." rev_name="Jack Taylor | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-04-15" user_review="7.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Deadwood | Staffel 3 (Serie)

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Deadwood | © Paramount Pictures

Jetzt ist es Freitag und ich bin immer noch am Ball, was die Veröffentlichung neuer Beiträge anbelangt (was sicherlich mitunter an dem exponentiell verlängerten Wochenende liegen mag), aber nichtsdestotrotz freue ich mich wie eh und je, auch heute wieder ein paar Zeilen offerieren zu können, auf dass sie Wohlgefallen oder zumindest Kurzweil verursachen mögen. Schönen Rutsch ins spätestens jetzt für die meisten anbrechende Wochenende!

Deadwood Staffel 3

Deadwood, USA 2004-2006, ca. 55 Min. je Folge

Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Serienschöpfer: David Milch
Showrunner: David Milch

Main-Cast:
Timothy Olyphant (Seth Bullock) Ian McShane (Al Swearengen) Molly Parker (Alma Garret) Jim Beaver (Whitney Ellsworth) W. Earl Brown (Dan Dority) Dayton Callie (Charlie Utter) Kim Dickens (Joanie Stubbs) Brad Dourif (Doc Cochran) Anna Gunn (Martha Bullock) John Hawkes (Sol Star) Jeffrey Jones (A.W. Merrick)
Paula Malcomson (Trixie) Leon Rippy (Tom Nuttall) William Sanderson (E.B. Farnum) Robin Weigert (Calamity Jane) Powers Boothe (Cy Tolliver) Gerald McRaney (George Hearst) Brian Cox (Jack Langrishe) Sean Bridgers (Johnny Burns) Titus Welliver (Silas Adams) Brent Sexton (Harry Manning) Bree Seanna Wall (Sofia Metz)

Genre: Drama | Western | Historie

Trailer:

 

Inhalt:

Es ist das Jahr 1877 und langsam aber sicher hält die Zivilisation in Deadwood Einzug. Da sind die ersten anstehenden Wahlen noch das mitunter geringste Übel, denn der skrupellose Geschäftsmann George Hearst hat es sich jüngst in der Stadt gemütlich gemacht und erweist sich als erbitterter wie verbissener Kontrahent der beiden Größen des Städtchens, so dass sowohl Al Swearengen als auch Cy Tolliver – der noch immer von einer schweren Verletzung gezeichnet und geschwächt dahinsiecht – sich wohl oder übel dieser neuen Bedrohung stellen müssen. Während Hearst sich das Hotel des Ortes einverleibt, ist auch die Witwe Alma Garret – mittlerweile neu verheiratet mit Whitney Ellsworth – ihren Einfluss geltend zu machen und eröffnet die erste Bank von Deadwood, um hiesige Geschäftsleute finanziell zu unterstützen und notwendige Kredite zu gewähren.

Szenenbild aus Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Der Doc indes erkrankt an einer Lungenentzündung und Seth Bullock setzt alles daran, seinen Stand als Sheriff des Ortes zu halten, gerät dabei aber gleichwohl in den Einzugsbereich von Hearst, dem der gesetzestreue Mann alsbald ein Dorn im Auge ist. Zudem trifft aufgrund der wachsenden Größe Deadwoods alsbald eine exzentrische Theatertruppe in der Ortschaft ein, deren Star Jack Langrishe sich als alter Freund von Swearengen erweist und Joanie Stubs ihr altes Bordell abzukaufen sucht, in dem die Kinder Deadwoods von Seth‘ Frau Martha unterrichtet werden. Hilfesuchend wendet sich Joanie an Charlie Utter, der gleichsam als Hilfssheriff für Bullock tätig ist und noch damit zu kämpfen hat, für Calamity Jane zu sorgen, deren Trunksucht ihm immer noch zu schaffen macht.

Rezension:

Mit der dritten Staffel findet die leider einmal mehr viel zu kurzlebige Serie Deadwood ihr Ende, wenngleich sie speziell gegen Ende noch einmal merklich auftrumpft und so den Abschied umso schwerer wiegen lässt. Einerseits wird hier – was ich speziell in der zweiten Staffel bemängelt hatte – der Hauptfigur Seth Bullock, erneut verkörpert von dem großartigen wie charismatischen Timothy Olyphant, wieder deutlich mehr Raum zugestanden, andererseits ist mit der Figur des George Hearst endlich ein Mann in Deadwood eingetroffen, der sogar Al Swearengen die Stirn zu bieten weiß und eine echte Bedrohung für die noch junge Ortschaft darstellt, zumal die Zwistigkeiten zwischen Swearengen und Tolliver nicht unbedingt so gewirkt haben, als besäßen sie das Potential, sie noch auf weitere Staffeln auszuweiten.

Szenenbild aus Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten und in Bezug auf genannten Figuren erscheint speziell die Wandlung Tollivers zunächst recht unglaubwürdig, denn während er in den ersten Folgen nicht viel zu melden hat, scheint er alsbald zum extrem gläubigen und huldvollen Christen konvertiert worden zu sein, nur um diese Wandlung alsbald wieder über den Haufen werfen zu dürfen. Ebenso verhält es sich mit der Figur von Doc Cochran, der an einer schweren Lungenentzündung erkrankt zu sein scheint, in der darauffolgenden Episode plötzlich wieder kerngesund wirkt, nur um darauf wieder als kränkelndes Häufchen Elend dargestellt zu werden. Kontinuität stelle ich mir leider anders vor und man merkt deutlich, dass die Autoren manchen Figuren deutlich mehr Aufmerksamkeit haben zuteil werden lassen, während andere schlichtweg vernachlässigt werden.

Natürlich ist das verschenktes Potential und zeugt von den Problemen, mit denen Deadwood letzthin zu kämpfen hatte, denn die Vielzahl der Figuren hat zur Folge, dass ihren charakterlichen Eigenheiten kaum genügend Rechnung getragen werden kann, geschweige denn, dass ihre persönliche Geschichte zufriedenstellend fortgeführt würde. So lobe ich zwar, dass man sich wieder mehr auf Sheriff Bullock konzentriert hat, dessen arrangierte Ehe zu Martha (Anna Gunn) wiederum die gesamte Staffel auf der Stelle tritt, ebenso wie Kim Dickens‘ großartige Rolle als Joanie Stubbs gnadenlos zusammengekürzt worden ist – zumindest fühlt es sich so an. So geht also alles in Deadwood seiner Wege, Wahlen stehen an und Hearst spinnt Intrigen, Figuren machen Pläne, Figuren sterben, aber irgendwie kommt es einem zuweilen doch so vor, als hätten die Macher der Serie den Kompass verlegt und wüssten nicht so recht, in welche Gefilde sie als nächstes zu reiten gedenken.

Szenenbild aus Deadwood | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Alles in allem mag Deadwood ähnlich überzeugend sein wie noch die erste Staffel und verdankt dies den vielen frischen Impulsen, aber speziell, wenn man nicht jede Folge für sich, sondern als großes Ganzes betrachtet, offenbaren sich recht schnell die weiter um sich greifenden Mängel, die womöglich seinerzeit so manchen Zuschauer vergrämt haben können, obwohl der eigentliche Tenor der Serie, zusammen mit der Faszination für die Ortschaft, unverändert und ungebrochen scheint. Letztlich ist – auch wenn man auf einschlägigen Seiten anderes zu lesen bekommt – der Abschluss der Reihe nicht der verkehrteste und liefert trotz loser Enden einen durchaus befriedigenden Schlussstrich, der mich die Serie in guter Erinnerung behalten lässt, bevor womöglich weitere, noch zerfahrener wirkende Staffeln, dem Mythos einen Abbruch getan hätten, denn zweifellos zurecht spricht man noch heute von Deadwood als herausragender und ungewöhnlicher Serie, die zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung womöglich schlicht und ergreifend ihrer Zeit voraus war, wenn doch auch deutlich wird, dass die Verantwortlichen bei HBO in der Zwischenzeit deutlich mehr Expertise dazugewonnen haben, wenn es gilt, eine Vielzahl unterschiedlicher Figuren in einen stimmigen und dramaturgisch mitreißenden Kontext zu betten. Dennoch werde ich die Zeit, die ich in Deadwood verbringen durfte, nie missen wollen.

Fazit & Wertung:

Deadwood gelingt es zwar nicht ganz, zu alter Größe zurückzufinden und manche Folge lässt geringfügige dramaturgische Mängel erkennen, doch endet die Serie dennoch mit dem Abschluss der dritten Staffel viel zu früh, zumal es dank des Erscheinens von George Hearst und dessen irrationalem wie skrupellosem Verhalten selten spannender war, die Entwicklung der aufstrebenden Goldgräberstadt zu verfolgen.

8,5 von 10 lohnenswert scheinenden Gold-Claims
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Episodenübersicht: Staffel 3

01. Kampf der Kandidaten (8/10) 02. Das Loch in der Wand (8,5/10) 03. Goldgier (8/10) 04. Bankgeschäfte (8,5/10) 05. Aug um Auge (9/10) 06. Afrikanisches Gold (8,5/10)
07. Nie mehr Zimt (8,5/10) 08. Der Leviathan grinst (8,5/10) 09. Talentschuppen (8/10) 10. Ziel verfehlt (9/10) 11. Der Druck steigt (8,5/10) 12. Abreise (8,5/10)
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Weitere Informationen zu der Serie Deadwood findet ihr auf Serienjunkies.de: Deadwood auf Serienjunkies.de

- - - Deadwood | Staffel 3 ist am 03.01.14 auf Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/05/review-deadwood-staffel-3-serie/" name="Review: Deadwood | Staffel 2 (Serie)" description="Deadwood gelingt es zwar nicht ganz, zu alter Größe zurückzufinden und manche Folge lässt geringfügige dramaturgische Mängel erkennen, doch endet die Serie dennoch mit dem Abschluss der dritten Staffel viel zu früh, zumal es dank des Erscheinens von George Hearst und dessen irrationalem wie skrupellosem Verhalten selten spannender war, die Entwicklung der aufstrebenden Goldgräberstadt zu verfolgen." rev_name="Deadwood" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-05-02" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Under the Dome | Staffel 1 (Serie)

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Under the Dome | © Paramount Pictures

So liebe Leute, es ist allerhöchste Zeit, auch mal wieder etwas Substanzielles beizusteuern, sprich, eine Kritik zu veröffentlichen. Und weil man tut, was getan werden muss, kommt hier nun also eine neue Kritik.

Under the Dome Staffel 1

Under the Dome, USA 2013-, ca. 43 Min. je Folge

Under the Dome | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Serienschöpfer: Brian K. Vaughan
Showrunner: Neal Bear

Main-Cast: Mike Vogel (Dale 'Barbie' Barbara) Rachelle Lefevre (Julia Shumway) Natalie Martinez (Sheriff Linda Esquivel) Britt Robertson (Angie McAlister) Alexander Koch (Junior Rennie) Colin Ford (Joe McAlister) Nicholas Strong (Phil Bushey) Jolene Purdy (Dodee Weaver) Aisha Hinds (Carolyn Hill) Dean Norris (James 'Big Jim' Rennie) Mackenzie Lintz (Norrie Calvert-Hill)
in weiteren Rollen: Samantha Mathis (Alice Calvert) Beth Broderick (Rose Twitchell) Ned Bellamy (Reverend Lester Coggins) Leon Rippy (Ollie Dinsmore) R. Keith Harris (Peter Shumway) Natalie Zea (Maxine Seagrave)

Genre: Drama | Mystery | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Chester’s Mill ist eine ganz und gar typische, amerikanische Kleinstadt voller gottesfürchtiger Menschen, einem heimeligen Diner, einer kleinen Polizeiwache, einigen Farmen und was sonst noch dazu gehört. Doch just an dem Tag, an dem die städtische Feuerwehr und ein Großteil der Polizei ausrückt, um an einer Parade in einer Nachbarstadt teilzunehmen, an dem Tag, an dem die Großstadtreporterin Julia Shumway zu ermitteln beginnt, warum die Stadt anscheinend riesige Mengen Propangas zu bunkern scheint, ein ehemaliger Soldat, der von allen nur Barbie genannt wird, eine Leiche im Wald verscharrt - bei der es sich um Julias Ehemann Peter handelt – und sich anschickt, die Stadt zu verlassen, während ein lesbisches Ehepaar mit ihrer Tochter Norrie gerade die Stadtgrenzen passiert, senkt sich eine riesige, unsichtbare Kuppel über die Stadt und schneidet die Bewohner unvermittelt von der Außenwelt ab.

Szenenbild aus Under the Dome | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Niemand kann sich das merkwürdige Phänomen erklären und schnell wird klar, dass die Kuppel bis tief in den Boden reicht und nicht so einfach durchbrochen werden kann. Spätestens aber, als es die ersten Toten zu betrauern gibt, wird klar, dass sie es mit einer ernsten Angelegenheit zu tun haben. Nun fällt es dem einzigen im Ort verbliebenen Stadtrat James „Big Jim“ Rennie zu, die Bevölkerung zu beruhigen und die Ordnung aufrechtzuerhalten. Doch Chester’s Mill ist auch eine Stadt voller Geheimnisse, die nun nach und nach ans Licht gezerrt werden während sich Barbie als unverhoffte Hilfe für die hiesige Polizei entpuppt, ist es Junior, Big Jims Sohn, der seine „Freundin“ Angie McAllister in einen Atombunker sperrt, da er der Meinung ist, die Kuppel habe sie verändert, während ihr Bruder Joe verzweifelt nach ihr sucht und so auch die Bekanntschaft mit Norrie macht. Bald schon greifen aber auch Krankheiten um sich und werden Vorräte knapp, während vom Militär, das mittlerweile vor der Kuppel Stellung bezogen hat, keine Hilfe zu erwarten ist.

Rezension:

Bei Under the Dome handelt es sich um eine der neuesten von zahlreichen Stephen King-Verfilmungen, wobei man sich in diesem Fall entschlossen hat, eine Serie auf Basis des Buches, welches hierzulande unter dem Titel Die Arena erhältlich ist, zu konzipieren, was natürlich zur Folge hat, dass nicht gerade wenige Änderungen vorgenommen worden sind und sich die Serie mehr und mehr von ihrer Vorlage entfernt. Das muss allerdings nicht unbedingt tragisch sein, wenn man sich auch darüber mokieren darf, denn die CBS-Produktion geht zwar eigene, doch nicht minder überzeugende Wege. Selbstverständlich finden sich hier auch eine ganze Reihe King-typischer Themen und das muss man ganz einfach mögen, sonst lohnt es sich kaum, Under the Dome eine Chance zu geben.

Da wären die Kiddies, die das Geheimnis der Kuppel zu ergründen suchen und dabei entdecken, dass sie auf ganz besondere Weise mit dem Geheimnis um Chester’s Mill verbunden sind, da ist der machtversessene und opportunistische Stadtrat und Gebrauchtwagenhändler Big Jim, der übrigens großartig von Dean Norris verkörpert wird und spätestens seit Breaking Bad wohl jedem ein Begriff sein dürfte, des Weiteren ein ganzer Haufen Mysterien, ein Psychopath, ein Kriegsveteran, eine neugierige Reporterin, die Themen Relgion und Glaube und ganz viel amerikanisches Kleinstadtidyll, so es denn unter den besonderen Umständen möglich ist. Under the Dome, darauf will ich eigentlich nur hinaus, trägt ganz deutlich und explizit die Handschrift von Stephen King und übrigens auch ein wenig die von Steven Spielberg, der hier als einer der ausführenden Produzenten agiert.

Szenenbild aus Under the Dome | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Darüber hinaus fährt Under the Dome natürlich eine Vielzahl Mysterien auf und liefert nicht gerade viele Antworten bis zum Staffelfinale, so dass sich der schlussendliche Erfolg der Serie erst daran messen lassen wird, wie die Produzenten und Autoren die Geschichte am Ende auflösen werden, doch die Geheimnisse der Kuppel sind beileibe nicht alles, was die Serie zu bieten hat, denn viele Folgen konzentrieren sich ganz darauf, die Ökonomie innerhalb des Mikrokosmos zu ergründen, so dass sich viele Probleme der Figuren darum drehen, Wasser, Nahrung oder Strom zu beschaffen sowie die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, was sich nicht gerade einfach gestaltet, zumal ein Großteil der hiesigen Polizei sich – ebenso wie die Feuerwehr oder auch die restlichen Stadträte neben Big Jim – außerhalb der Kuppel befinden. Gerade diese Mischung aus Mystery mit einem Hauch Science-Fiction und handfestem Drama macht die Serie dann auch so interessant und hat mich beispielsweise in mehr als einer Situation an die seinerzeit leider viel zu früh abgesetzte Serie Jericho erinnert.

Die Effekte im Zusammenhang mit der Kuppel sind übrigens gleichsam überzeugend und beispielsweise das mittlerweile ikonografische Bild der durch die Kuppel zweigeteilten Kuh wird immer wieder aufgegriffen. Die Effekt-Dichte wiederum ist tatsächlich unerwartet niedrig, zumal die Kuppel an sich unsichtbar ist und – wenn sie auch stets wortwörtlich über allem schwebt und immer präsent ist – nicht immer das beherrschende Element der Serie darstellt, da die Einwohner von Chester’s Mill wie erwähnt mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben. Mir persönlich gefiel diese Ausrichtung ausnehmend gut, aber man könnte natürlich enttäuscht sein, wenn man eine durchgängig mystifizierte Geschichte erwartet hat, die sich zuvorderst auf dieses übersinnliche Element konzentriert.

Szenenbild aus Under the Dome | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Wenn natürlich auch nicht jeder Handlungsstrang im gleichen Maße zu überzeugen weiß, kommt Under the Dome tatsächlich ohne merkliche Qualitätsschwankungen aus und führt die Story in jeder Folge spannend und konsequent fort. Das Staffelfinale war für meinen Geschmack zwar etwas zu offen, lässt mich aber dennoch gespannt der nächsten Staffel entgegenfiebern, die zeigen wird, ob die Prämisse des King-Romans auch dafür taugt, eine länger andauernde Geschichte zu tragen, oder ob es womöglich besser gewesen wäre, eine in sich geschlossene Mini-Serie zu konzipieren.

Fazit & Wertung:

Die Stephen King-Adaption Under the Dome entpuppt sich als vielversprechende Mischung aus Mystery und Drama, die mit einer Vielzahl wenn auch teils klischeebehafteter Figuren einen spannenden Mikrokosmos unter der Kuppel erschafft und eine Gesellschaft im Ausnahmezustand skizziert.

8,5 von 10 merkwürdigen "Taten" der Kuppel
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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Chester’s Mill (8,5/10) 02. Unter der Kuppel (8,5/10) 03. Blutige Finger (8/10) 04. Das Wasser steigt (8,5/10) 05. Schmetterlinge (8/10) 06. Der große Durst (8,5/10) 07. Jeder gegen Jeden (8,5/10)
08. Dicker als Wasser (8,5/10) 09. Rosa Sterne (8/10) 10. Mögen die Spiele beginnen (1) (8,5/10) 11. Mögen die Spiele beginnen (2) (8,5/10) 12. Gefahr im Verzug (1) (8,5/10) 13. Gefahr im Verzug (2) (8,5/10)
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Weitere Informationen zu der Serie Under the Dome findet ihr auf Serienjunkies.de: Under the Dome auf Serienjunkies.de

- - - Under the Dome | Staffel 1 ist am 08.05.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/05/review-under-the-dome-staffel-1-serie/" name="Review: Under the Dome | Staffel 1 (Serie)" description="Die Stephen King-Adaption Under the Dome entpuppt sich als vielversprechende Mischung aus Mystery und Drama, die mit einer Vielzahl wenn auch teils klischeebehafteter Figuren einen spannenden Mikrokosmos unter der Kuppel erschafft und eine Gesellschaft im Ausnahmezustand skizziert." rev_name="Under the Dome" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-05-15" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Californication | Staffel 6 (Serie)

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Californication | © Paramount Pictures

So, heute bin ich mal ein wenig früher dran und kredenze euch meine neueste Serien-Kritik zu vergleichsweise ungewohnter Stunde, denn heute habe ich sturmfrei und es gibt da noch einige Filme, die ihrer Sichtung harren. Außerdem will ich Da Vinci’s Demons weiterschauen und auch die zweite Staffel Shameless möchte ich irgendwann einmal – vielleicht ja heute – zu Ende schauen. Deshalb lasse ich euch auch jetzt mit meinem Artikel allein, bestell mir lecker Essen und wünsche euch einen guten Start ins Wochenende!

Californication Staffel 6

Californication, USA 2007- , ca. 25 Min. je Folge

Californication | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Serienschöpfer: Tom Kapinos
Showrunner: Tom Kapinos

Main-Cast: David Duchovny (Hank Moody) Natascha McElhone (Karen) Madeleine Martin (Becca Moody) Evan Handler (Charlie Runkle) Pamela Adlon (Marcy Runkle)
in weiteren Rollen: Maggie Grace (Faith) Stephen Tobolowsky (Stu Beggs) Tim Minchin (Atticus Fetch) Maggie Wheeler (Ophelia) Patrick Fischler (Gabriel) Jason Beghe (Richard Bates)

Genre: Drama | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Die Überdosis hat Hank vergleichsweise gut überstanden, doch seine Ex Carrie, die ihm den Drogen-Cocktail verabreicht hat, ist in der Folge ins Koma gefallen. Gerade nach den Anschuldigungen von Carries Freundin plagen Hank Gewissensbisse und nach seiner Krankenhausentlassung frönt er mehr denn je dem Alkoholkonsum bis seine Freunde und Familie ihn schließlich drängen, eine Entzugsklinik zu besuchen. Dort lernt Hank Faith kennen, die ihm schon bald eröffnet, mit Rock-Musikern als deren Muse durch das Land zu touren. Nachdem er mit Faith eine Beerdigung besucht hat, ist es mit dem Entzug schon bald vorbei und während die beiden sich langsam näher kommen, arrangiert Charlie für Hank ein Treffen mit dem Rock-Star Atticus Fetch, der mit Hank gemeinsam eine epochale Rock-Oper kreieren will.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Zunächst sträubt Hank sich zwar, willigt aber schließlich ein, während er immer intimere Bande zu Faith knüpft und beginnt, sie ebenfalls als Muse in Anspruch zu nehmen und seine geschriebenen Werke mit ihr zu diskutieren. Becca unterdessen beschließt, sich ebenfalls als Schriftstellerin versuchen zu wollen und liefert bald schon ihr erstes Werk bei Hank ab. Charlie unterdessen sieht sich durch eine unglückliche Verkettung von Missverständnissen gezwungen, sich als schwul auszugeben, um den Star Robbie Mac vertreten zu können. Verständlicherweise bringt ihn diese Farce bald in arge Bedrängnis, doch auch Hank hat seine liebe Mühe, steht eine Aussprache mit Karen schließlich noch immer aus.

Rezension:

Eine weitere Staffel Californication ist ins Land gezogen und ein weiteres Mal ist es an der Zeit, die Geschehnisse Revue passieren zu lassen. Vieles bleibt gewohnt, so dass es auch in dieser Staffel einen Star gibt, der Hanks Dienste in Anspruch nehmen will und wieder einmal führt das zu zahlreichen Problemen und Verwicklungen. So weit so gut, denn haben andere Serien ihren Case-of-the-Week, so hat diese Serie eben ihren Star-of-the-Season und war es im vergangenen Jahr ein Rapper, der ein Drehbuch geschrieben haben wollte, ist es dieses Jahr eben ein Rocker, der eine Rock-Oper geschrieben haben möchte. Dieser herrlich durchgeknallte, aber leider auch sehr stereotyp und klischeebehaftet dargestellte Rock-Star namens Atticus wird verkörpert von einem glänzend aufgelegten Tim Minchin, der hier nun also die in seinen Auftritten als Komiker bereits thematisierten gescheiterten Ambitionen als Rock-Star endlich einmal ausleben darf und dabei von euphorisch bis depressiv in nur einer einzigen Folge die gesamte Bandbreite eines typischen Vollblutmusikers zum Besten geben darf.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Minchin ist dabei aber keineswegs Hauptattraktion der Staffel, denn dieser Part bleibt freilich der bereits aus diversen Filmen bekannten Maggie Grace (Taken/Taken 2, Lockout) vorbehalten, die mit ihrer Rolle als Faith die seit Kate Hudson in Almost Famous sympathischste und charismatischste Musiker-Muse geben darf und dabei erfreulicherweise vom Typ her eine gewisse Ähnlichkeit mit Natascha McElhone als Karen aufweist, so dass durchaus verständlich ist, warum Hank sich recht bald in die junge und extrovertierte Frau verguckt, die ihn noch dazu nicht einmal für seinen Lebensstil verurteilt. So eine Person hat er auch bitter nötig, denn nach der Tablettenüberdosis in der vergangenen Staffel sind selbst seine engsten Freunde soweit, ihn in den Entzug schicken zu wollen, um ihren funktionierenden Alkoholiker zurückzubekommen. Das ist natürlich auch nicht jedermanns Humor und eigentlich recht harter Tobak, macht aber in der Welt von Californication, die nicht zum ersten Mal wie ein gewollt überhöhtes Zerrbild des echten Kalifornien wirkt, durchaus Sinn, aber es bliebe durchaus nachvollziehbar, wenn man sich an Aussagen wie diesen stoßen möge.

Allerdings war Showtimes Californication auch seit jeher eine schwarzhumorige Dramedy und da verzeiht man schließlich so einiges, denn auch wenn die Serie neben ihrem überaus düsteren, meist unter die Gürtellinie zielenden Humor auch über dramatisches Potential verfügt, beschränkt sich die Ausarbeitung dieses Potentials meist nur auf Hanks unstete Beziehung zu Karen und so macht auch die sechste Staffel in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Das hat zwar zur Folge, dass mancher Nebenplot nur allzu sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt und selbst eine Entführung ihr dramatisches Moment verliert, um für einen schnöden Lacher geopfert zu werden, ebenso wie auch die Figuren tatsächlich – auch wenn man es kaum glauben mag - noch abgedrehter werden. Da wirkt selbst Marilyn Manson in seinem Gastauftritt als er selbst noch überraschend brav und das soll schon einiges heißen! Dafür gibt sich erneut Rob Lowe für einen der witzigsten Gastauftritte der Staffel her und verkörpert erneut Eddie Nero, der eine Art Cat Steven’sche Katharsis hinter sich hat.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Es wird also verrückt in der sechsten Staffel Californication, aber erneut gelingt es den Autoren, nicht nur einige rührende Szenen zwischen Karen und Hank in die Handlung zu betten, sondern auch Becca wieder ein wenig mehr zu integrieren und auch ihr die dringend benötigten Szenen auf den Leib zu schreiben, auch wenn von ihren anfänglichen musikalischen Ambitionen nun wirklich und schlussendlich nichts mehr übrig geblieben zu sein scheint und sie nun auf den Pfaden ihres Vaters wandeln möchte; ein Wankelmut allerdings auch, der trefflich zu einer Pubertierenden passt, wobei sie natürlich immer noch das bei weitem weiseste Mitglied der Familie Moody darstellt. Einzig Evan Handler als Charlie Runkle wird in dieser Staffel in manchen Folgen leider nur allzu stiefmütterlich behandelt und versteift sich in der zweiten Hälfte ganz darauf, Marcy zurückzugewinnen, die ebenfalls nicht allzu viel in Interaktion mit den anderen Hauptakteuren treten darf. Diese Abkehr bewirkt aber auch, dass Hank und speziell Faith ohne schlechtes Gewissen im Zentrum der Handlung stehen können und was bleibt ist eine Staffel, die mich erneut rundherum zu unterhalten wusste, mit tollen Darstellern und Figuren aufwartet, herrlich haarsträubende Geschichten erzählt und dabei gerade selten genug über das Ziel hinausgeschossen ist, dass ich es ihr noch spielend verzeihen kann. Für die finale siebte Staffel darf dann aber bitte gerne einen halben Gang zurückgeschraubt werden.

Fazit & Wertung:

Ganz ohne Anlaufschwierigkeiten ist es Californication, diesem Serien-Bastard aus Lyrik und Exzess – und das ist wahnsinnig liebevoll gemeint! – sofort gelungen, mich wieder in seinen Bann zu ziehen und mich durch eine zuweilen tragische, vor allem aber oftmals brüllend komische, versaute Staffel zu hetzen, die mir einmal mehr ausnehmend gut gefallen hat!

8,5 von 10 exzentrischen Rockstar-Attitüden
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Episodenübersicht: Staffel 6

01. Das Leben danach (8,5/10) 02. Gruppentherapie (8/10) 03. Tote Rockstars (9/10) 04. Ménage-à-trois (8,5/10) 05. Koks und Gitarren (8,5/10) 06. Im Angesicht des Todes (8/10)
07. Mein Abend mit Marilyn (8/10) 08. Schonungslose Wahrheit (9/10) 09. Rachesex (9/10) 10. Glaubenskrise (8/10) 11. Auf zu neuen Ufern (9/10) 12. Ein märchenhaftes Ende? (9/10)
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Weitere Informationen zu der Serie Californication findet ihr auf Serienjunkies.de: Californication auf Serienjunkies.de

- - - Californication | Staffel 6 ist am 08.05.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/05/review-californication-staffel-1-serie/" name="Review: Californication | Staffel 6 (Serie)" description="Ganz ohne Anlaufschwierigkeiten ist es Californication, diesem Serien-Bastard aus Lyrik und Exzess – und das ist wahnsinnig liebevoll gemeint! – sofort gelungen, mich wieder in seinen Bann zu ziehen und mich durch eine zuweilen tragische, vor allem aber oftmals brüllend komische, versaute Staffel zu hetzen, die mir einmal mehr ausnehmend gut gefallen hat!" rev_name="Californication" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-05-23" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Dexter | Staffel 8 (Serie)

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Dexter | © Paramount Pictures

Und da wären wir wieder, nun auch mit meinen abschließenden Worten zu einer Serie, die mich im Grunde seit den Anfängen des Medienjournals (beziehungsweise schon etwas länger) begleitet hat und die nun mit der finalen achten Season ihr Ende findet. Der Text – wie alle meine Texte – ist natürlich – wie ich viel zu selten betone – so gut wie spoilerfrei und verrät keine gravierenden Plot-Details und Story-Twists. Dennoch wünsche ich auch denen viel Spaß, die ebenfalls bereits die achte Staffel gesichtet haben und würde mich natürlich auch über Feedback wie immer sehr freuen! Meinem Nacken geht es übrigens schon ein wenig besser, ganz auf der Höhe bin ich aber leider immer noch nicht und speziell auf unseren ach so ergonomischen Bürostühlen war es heute doch eine ganz schöne Schinderei, den Tag zu überstehen. Egal, übermorgen ist immerhin schon wieder Feiertag, geht es mir bis dahin wieder gut, habe ich ja quasi gewonnen ;-)

Dexter Staffel 8

Dexter, USA 2006-2013 , ca. 55 Min. je Folge

Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Serienschöpfer: James Manos, Jr. Jeff Lindsay
Showrunner: Scott Buck

Main-Cast: Michael C. Hall (Dexter Morgan) Jennifer Carpenter (Debra Morgan) Desmond Harrington (Det. Joseph Quinn) C. S. Lee (Vince Masuka) David Zayas (Angel Batista) Aimee Garcia (Jamie Batista) Geoff Pierson (Tom Matthews) James Remar (Harry Morgan)
in weiteren Rollen: Charlotte Rampling (Dr. Evelyn Vogel) Yvonne Strahovski (Hannah McKay) Sean Patrick Flanery (Jacob Elway) Dora Madison Burge (Niki Walters) Jadon Wells (Harrison Morgan) Darri Ingolfsson (Oliver Saxon) Bethany Joy Lenz (Cassie Jollenston) Sam Underwood (Zach Hamilton) Dana L. Wilson (Det. Angie Miller)

Genre: Krimi | Drama | Mystery

Trailer: (englisch)

 

Inhalt:

Sechs Monate sind seit LaGuertas Tod vergangen und während Debra aus vermeintlicher Trauer ihren Job bei der Miami Metro aufgegeben hat und sich mittlerweile als Privatdetektivin verdingt, ist Angel zum Lieutenant aufgestiegen und leitet fortan die Abteilung, in der auch Dexter tätig ist. Als ein neuer Killer in Miami sein Unwesen zu treiben beginnt, der seinen Opfern die Schädeldecke öffnet und einen Teil des Gehirns entnimmt, lässt Matthews seine alte Freundin Dr. Evelyn Vogel, eine renommierte Neuro-Psychologin, hinzuziehen. Die wiederum nimmt alsbald Kontakt zu Dexter auf und eröffnet ihm, dass Harrys Kodex ihre Idee war und sie ihn zu dem gemacht hat, der er ist.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Nachdem Dexter anfängt, Vertrauen zu Dr. Vogel zu fassen, bittet diese ihn um Hilfe, da sie der Meinung ist, der Killer habe es auf sie abgesehen, lege er schließlich die entnommenen Teile des Gehirns bei ihr ab. Doch Dexter hat derweil andere Sorgen und versucht verzweifelt, Debra aus dem Sumpf von Drogen und Alkohol zu ziehen, in den sie immer weiter versinkt, während sie ihm unmissverständlich klar macht, dass sie mit ihrem Wissen nie wieder eine normale Beziehung zu ihm aufbauen könne, jedoch Dexter gibt nicht auf und mit der Hilfe von Dr. Vogel gelingt ihm auch eine schrittweise Annäherung zu seiner Schwester. Bis zu dem Moment zumindest, als unvermittelt Hannah McKay wieder in ihr Leben tritt...

Rezension:

Es ist ja grundsätzlich eine schöne Sache, wenn eine Serie nicht vorzeitig abgesetzt, sondern bewusst beendet wird und sich so den Machern die Möglichkeit bietet, ein adäquates, der Serie würdiges und den Zuschauer glücklich stimmendes Ende zu schreiben. Was auch immer die Macher geritten haben mag, als sie die finale Folge von Dexter konzipiert haben, man wünscht sich beinahe, die achte und finale Season hätte es nie gegeben, denn obwohl sich alle Chancen geboten haben und man die ganze Staffel Zeit hatte, das Ende vorzubereiten, erscheint die letzte Folge schier wie an den Haaren herbeigezogen, präsentiert einen Dexter, der völlig out-of-character agiert und die sich über acht Jahre ziehende Entwicklung des Soziopathen hin zum fühlenden Individuum Lügen straft. Vor allem aber sind die Entwicklungen dermaßen inkonsequent, dass nur die Allerwenigsten diesem wohl denkbar schlechtesten Schluss etwas abgewinnen können mögen. Die so einzigartige und interessante Figur des auf den Romanen von Jeff Lindsay fußenden Antihelden hätte weiß Gott besseres verdient gehabt, als auf derart plumpe Art und Weise aus dem Serienkosmos getilgt zu werden.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Das alles ist insofern noch trauriger, als dass mich die Staffel selbst an sich ganz gut zu unterhalten wusste und auch wenn manche Handlungsstränge ganz konkret ins Nichts zu führen verdammt waren wie beispielsweise die aus heiterem Himmel auftauchende Tochter von Masuka, so bot sich doch auch immer wieder ein Lichtblick in Form der Reaktivierung von Hannah McKay – immer noch bezaubernd: Yvonne Strahovski – und Sean Patrick Flanery als gar nicht mal so unsympathischer Schnüffler Elway, aus dem man noch richtig was hätte machen können. Der Plot um Dr. Evelyn Vogel (Charlotte Rampling) wiederum erscheint zwar anfänglich ein wenig aus der Luft gegriffen, aber die Gast-Stars der jeweiligen Staffel wurden ja eigentlich immer recht platt in die laufende Handlung integriert und der Umstand, dass wir hier auf den letzten Metern die Mutter des Kodex kennenlernen, auf dem Dexters gesamtes bisheriges Leben fußt, hat die Sache doch erstaunlich rund wirken lassen, zumal man stets im Hinterkopf hat, dass alles dem unweigerlichen Ende zugeht.

Andere Ideen, wie die Figur des Zach Hamilton, der kurzzeitig zu Dexters Schüler zu werden scheint, opfert man dann wiederum der größeren Geschichte und verschenkt merklich Potential, so dass die Sichtung der achten Staffel Dexter schon ein wenig mit dem Gefühl einhergeht, man versuche noch die letzten Plot-Ideen in die Serie zu quetschen, bevor sie ungenutzt in der Schublade verstauben. Dadurch wirkt manche Geschichte doch sehr gehetzt, andererseits passiert eben auch erfreulich viel, was dann wiederum das Agieren der Figuren manchmal etwas sprunghaft wirken lässt, wenn die nach dem letzten Staffel-Finale zu Recht verstörte Debra binnen weniger Folgen gleich mehrere Hundertachtziggrad-Wenden durchläuft. Schlecht war die Staffel durchaus nicht, doch gehen der Showtime-Produktion doch langsam merklich die Qualitäten aus, zumal beispielsweise die siebte Staffel mit weitaus mehr Rückbezügen auf frühere Staffeln glänzen konnte und sich merklich stimmiger in den Serienkosmos gefügt hat als nun die abschließende Staffel und das unsägliche, kaum in Worte zu fassende Finale. Da hilft es auch nicht, dass mich das Schicksal genau einer Figur in der letzten Folge gleich zweimal hat Rotz und Wasser heulen lassen, denn nicht nur durch diesen einen Schluss-Twist, sondern auch den ganzen Rest der Folge wird eben so ziemlich alles an die Wand gefahren, was die Serie einzigartig und sehenswert gemacht hat.

Szenenbild aus Dexter | © Paramount Pictures © Paramount Pictures

Im Grunde eignet sich mit leichten Abstrichen die vorletzte Folge viel besser als Serienfinale, wenn auch sehr offenes, da es hier zumindest noch einmal eine gelungene Variation des typischen Dexter-geht-aus-der-Tür-seines-Appartements-Bildes gibt. Es hat aber eben nicht sollen sein und wenn ich es irgendwann geschafft haben werde, zumindest die letzten Einstellungen aus meinem Gedächtnis zu verbannen, werde ich Dexter trotz der Abstriche in der finalen Season in bester Erinnerung behalten und freudig konstatieren, dass jeder diesen moralisch fragwürdigen und dennoch unglaublich sympathischen Serienkiller kennengelernt haben sollte. Und wo schon Michael C. Hall selbst das Finale nicht gefallen hat, bleibt ja immer noch zu hoffen, dass er via Kickstarter eine finale Alternativepisode finanziert. Das ist zwar nur Wunschdenken meinerseits, aber alles ist besser, als zu akzeptieren, dass es wirklich so zu Ende gegangen sein soll.

Fazit & Wertung:

Ja, die letzte Folge Dexter ist ausgemachter Mist und der Rest der Staffel kommt nicht mehr an die Höchstform früherer Jahre heran, punktet aber durchaus mit so mancher spannenden Figur nebst Plot, so dass eine akzeptable finale Season bleibt. Die Autoren des Finales hätten dennoch gerne auf Dexters Tisch landen können.

7,5 von 10 Einflüsterungen des düsteren Begleiters

 

Meinungen aus der Blogosphäre: Tonight is gonna be a large one.: 7/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 8

01. Verloren (8,5/10) 02. Mutter des Kodex (8/10) 03. Buch der Psychopathen (8,5/10) 04. Narben (8/10) 05. Familientherapie (8/10) 06. Spiegelbilder (8/10)
07. Meister und Schüler (8/10) 08. Nachhilfestunden (8,5/10) 09. Zwei Welten (8/10) 10. Fehler der Vergangenheit (8,5/10) 11. Vor dem Sturm (9/10) 12. Abschied (3/10)

- - -

Weitere Informationen zu der Serie Dexter findet ihr auf Serienjunkies.de: Dexter auf Serienjunkies.de

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Dexter | Staffel 8 ist am 05.06.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/06/review-dexter-staffel-8-serie/" name="Review: Dexter | Staffel 8 (Serie)" description="Ja, die letzte Folge Dexter ist ausgemachter Mist und der Rest der Staffel kommt nicht mehr an die Höchstform früherer Jahre heran, punktet aber durchaus mit so mancher spannenden Figur nebst Plot, so dass eine akzeptable finale Season bleibt. Die Autoren des Finales hätten dennoch gerne auf Dexters Tisch landen können." rev_name="Dexter | Staffel 8" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-06-17" user_review="7.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: The Walking Dead | Staffel 3 (Serie)

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The Walking Dead | © WVG Medien

So, Dienstagabend. Da bietet es sich doch für mich als ewigen Nachzügler an, endlich auch einmal ein paar Worte zur dritten Staffel The Walking Dead zu verlieren. Ja richtig, dritte, nicht vierte Staffel, ich alter Blu-ray-Gucker hinke schließlich ewiglich hinterher. Egal, ich setze ja mehr auf Qualität denn Aktualität, oder so... Ansonsten einen schönen Abend, gute Erholung und viel Spaß, so denn jemand die Muße hat, sich den Text durchzulesen ;-)

The Walking Dead Staffel 3

The Walking Dead, USA 2010- , ca. 45 Min. je Folge

The Walking Dead | © WVG Medien © WVG Medien

Serienschöpfer: Frank Darabont
Showrunner: Glen Mazzara Scott M. Gimple

Main-Cast:
Andrew Lincoln (Rick Grimes) Sarah Wayne Callies (Lori Grimes) Laurie Holden (Andrea) Norman Reedus (Daryl Dixon) Steven Yeun (Glenn Rhee)
Lauren Cohan (Maggie Greene) Chandler Riggs (Carl Grimes) Danai Gurira (Michonne) Michael Rooker (Merle Dixon) David Morrissey (The Governor) Melissa McBride (Carol Peletier) Emily Kinney (Beth Greene)

Genre: Endzeit | Drama | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Seit Hershels Farm von Zombies überrannt worden ist und die Gruppe sich nicht nur gezwungen sah, zu flüchten, sondern auch, Andrea zurückzulassen, befinden sich die erneut heimatlos gewordenen seit einigen Monaten in ständiger Bewegung auf der Suche nach einer neuen Zuflucht. Ricks Frau Lori ist mittlerweile hochschwanger und da erscheint es fast wie Schicksal, als Rick und Daryl bei der Jagd eine verlassen scheinende Gefängnisanlage entdecken. Die Gruppe beschließt, sich Zutritt zu verschaffen und den Innenhof zu säubern und bald schon steht der Entschluss, vorerst hinter den Zäunen und Mauern Zuflucht zu suchen, ungeachtet der Tatsache, dass in den unbeleuchteten Gängen und Katakomben noch immer Horden von Beißern lauern, die immerhin durch zuverlässige Sicherheitstüren von den Überlebenden ferngehalten werden. Die Überraschung ist groß, als Daryl auf eine Gruppe überlebender Gefangener trifft.

Szenenbild aus The Walking Dead | © WVG Medien © WVG Medien

Andrea derweil hat sich mit der mysteriösen wie wortkargen Michonne zusammengetan, die sie auch durch den Winter gebracht und gesund gepflegt hat. Von Neugier getrieben begeben sie sich eines Tages zur Absturzstelle eines Militärhubschraubers, doch werden sie dort von einer Gruppe bewaffneter Männer aufgegriffen und nach Woodbury gebracht. Dort gibt es sauberes Wasser, Strom, Nahrung und vor allem Schutz, doch während Andrea bald schon dem Charme des Anführers erliegt, der von allen nur der Governor genannt wird, bleibt Michonne misstrauisch und ahnt, dass sich hinter dessen Fassade noch mehr verbergen muss. Nichtsdestotrotz bleiben sie zunächst. Im Gefängnis derweil nehmen die Probleme zu, denn nicht nur Hershel wird während eines Beißerangriffs schwer verletzt, auch die Frage, was mit den Gefangenen geschehen soll, macht der Gruppe zu schaffen. Noch ahnt niemand, dass aber die eigentliche Gefahr außerhalb der Mauern lauert und sich hinter einer Maske der Freundlichkeit und Zuversicht verbirgt.

Rezension:

Nachdem sich die Serie The Walking Dead in ihrem zweiten Jahr einiges an Kritik einfangen durfte ob der Konzentration auf die menschlichen Dramen und damit einhergehend zurückgefahrener Splatter-Motive, haben sich die Macher um Kirkman anscheinend ein Herz gefasst und in der dritten Staffel den Action-Anteil doch merklich hochgefahren und somit wiederum einiges an abgehackten Gliedmaßen und eingeschlagenen Köpfen in die Serie integriert. Des einen Freud, des anderen Leid, kann ich nicht einmal sagen, ob mir nun die vergleichsweise beschauliche Atmosphäre der Farm oder die von Finsternis und drohender Gefahr durchzogene Knast-Atmosphäre mehr gefallen hat, zumal ich ja gerade diese spezielle Mischung aus Drama und Zombie-Action so sehr schätze und die ist in bisher allen Staffeln sehr gelungen wie ich finde. Nichtsdestotrotz hat man durchaus das Gefühl, als handele es sich bei den vorangegangenen Staffeln quasi lediglich um das Präludium für das, was nun folgen soll; ein Eindruck übrigens, der sich auch durch die Rückkehr mancher lang vergessenen Figur verstärkt.

Szenenbild aus The Walking Dead | © WVG Medien © WVG Medien

Am interessantesten für mich – insbesondere als Kenner der Comics – war aber die Stadt Woodbury und natürlich der Governor als treibende Kraft und hier ist den Verantwortlichen mit David Morrissey ein echter Glücksgriff gelungen, denn einen charismatischeren und dabei abgründigeren Governor hätte ich mir wirklich nicht vorstellen können, zumal man geneigt ist zu glauben, dass die Leute sich seiner energischen Durchsetzungskraft und seinen unzweifelhaft vorhandenen Führungsqualitäten wegen bereitwillig unterordnen, was bei einem Darsteller, der auch nur annähernd so wie der Governor aus den Comics ausgesehen hätte, schlichtweg lächerlich gewesen wäre. Überhaupt geht The Walking Dead wieder einmal in mehr als nur einem Punkt gänzlich eigene Wege als die Vorlage von Robert Kirkman, doch ist es auch eine der Stärken des Formats, denn nichts wäre einem plötzlichen und unerwarteten Figurentod abträglicher als dass Zeit, Ort und Umstände des Ablebens bereits aus der Vorlage bekannt wären – und von eben dieser Unsicherheit, was das Überleben der meisten Figuren anbelangt, lebt die Serie ja auch schließlich ein Stück weit.

Meist sind die Veränderungen auch sehr gelungen und gerade, dass es Andrea und Michonne zunächst nach Woodbury verschlägt und man nicht ahnt, welche Geheimnisse die Stadt verbirgt, bietet viel Raum, diesen Mikrokosmos inmitten der Apokalypse eingehend zu beleuchten. Zwei Folgen spielen gar gänzlich in Woodbury und rücken folglich die Geschichte zwischen Andrea und dem Governor gänzlich in den Fokus, was mir als Variation ausnehmend gut gefallen hat. Generell punkten aber sämtliche Folgen mit einer wahnsinnig dichten, beklemmenden Atmosphäre, während der Plot eben auch für Kenner der Comic-Reihe genügend, teils wirklich schockierende Überraschungsmomente bereithält. Einzig und allein ausgerechnet das Staffelfinale wusste meiner Euphorie dann einen Dämpfer zu versetzen, denn trotz dramatischer Entwicklungen hätte ich mir hier doch etwas gänzlich anderes, deutlich Eindrucksvolleres und Mitreißenderes erwartet, zumal mich die entsprechende Passage in Kirkmans Vorlage richtiggehend mitgenommen hat.

Szenenbild aus The Walking Dead | © WVG Medien © WVG Medien

Von diesem Fauxpas zum Ende hin einmal abgesehen, bietet allerdings The Walking Dead unbestritten großartige Serienunterhaltung und präsentiert sich meines Erachtens nach auch in ihrem dritten Jahr gänzlich ohne Durchhänger. Durch die zahlreicher gewordenen Schauplätze und Figuren – von denen viele am Ende der Staffel natürlich bereits das Zeitliche gesegnet haben – wirkt die Welt nun auch deutlich größer und umfassender, was sicherlich auch mit höheren Budgets einhergegangen sein dürfte und so fühlt sich diese Staffel zuweilen noch lebendiger, noch packender an als zuvor schon. Wenn auch gerade das Finale mich nicht ganz für sich gewinnen konnte, so bleibe ich dennoch mit Freuden am Ball und bin schon sehr gespannt, wie es Rick und Konsorten in der vierten Staffel ergehen wird, denn zumindest tendenziell verraten die Comics ja durchaus, wohin die Reise geht.

Fazit & Wertung:

Auch die dritte Staffel The Walking Dead wusste mich nachhaltig zu begeistern und war noch eine Spur mitreißender als ihr direkter Vorgänger. David Morrissey als Governor ist ein wahrhaft charismatischer Schurke und wertet die Staffel noch einmal merklich auf und die packende wie beklemmende Atmosphäre der Vorlage wird trotz Abweichungen großartig eingefangen. Einzig das Finale konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen und dämpft den durchweg positiven Gesamteindruck ein wenig.

8,5 von 10 streunenden Untoten

 

Meinungen aus der Blogosphäre: ERGOThek: 5/5 DeLoreans Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 3

01. Die Saat (8,5/10) 02. Rosskur (8/10) 03. Zeit der Ernte (9/10) 04. Leben und Tod (9,5/10) 05. Anruf (9/10) 06. Auf der Jagd (9/10) 07. Tod vor der Tür (8/10) 08. Siehe, Dein Bruder (9,5/10)
09. Kriegsrecht (9/10) 10. Zuflucht (9/10) 11. Judas (8,5/10) 12. Gesichter der Toten (8/10) 13. Das Ultimatum (9/10) 14. Der Fang (9/10) 15. Der Strick des Jägers (9/10) 16. Stirb und töte (7,5/10)
 

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Weitere Informationen zu der Serie The Walking Dead findet ihr auf Serienjunkies.de: The Walking Dead auf Serienjunkies.de

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The Walking Dead | Staffel 3 ist am 11.11.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von WVG Medien erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/06/review-the-walking-dead-staffel-3-serie/" name="Review: The Walking Dead | Staffel 3 (Serie)" description="Auch die dritte Staffel The Walking Dead wusste mich nachhaltig zu begeistern und war noch eine Spur mitreißender als ihr direkter Vorgänger. David Morrissey als Governor ist ein wahrhaft charismatischer Schurke und wertet die Staffel noch einmal merklich auf und die packende wie beklemmende Atmosphäre der Vorlage wird trotz Abweichungen großartig eingefangen. Einzig das Finale konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen und dämpft den durchweg positiven Gesamteindruck ein wenig." rev_name="The Walking Dead | Staffel 3" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-06-24" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Die Tudors | Staffel 2 (Serie)

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Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Also diese Rezension schiebe ich schon wahrlich lange vor mir her und gerade deshalb muss ich sie jetzt veröffentlichen, weil ich mir geschworen habe, mich der dritten Staffel erst dann zu widmen, wenn die zweite Staffel rezensiert worden ist, damit ich nicht am Ende Eindrücke durcheinanderwürfeln würde. In meinen Augen zwar geringfügig schlechter als die erste Staffel, schlägt sich dies zumindest in der Wertung nicht wieder, vor allem aber bin ich jetzt gespannt, wie es weitergeht, da ich die Staffel natürlich – um darüber berichten zu können – einer erneuten Sichtung unterzogen habe.

Die Tudors Staffel 2: Die Königin und ihr Henker

The Tudors, USA 2007-2010, ca. 50 Min. je Folge

Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc. © Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Serienschöpfer: Michael Hirst
Showrunner: Michael Hirst

Main-Cast: Jonathan Rhys Meyers (König Henry VIII) Henry Cavill (Charles Brandon) Natalie Dormer (Anne Boleyn) Maria Doyle Kennedy (Königin Katherina von Aragón) Nick Dunning (Thomas Boleyn) James Frain (Thomas Cromwell) Jamie Thomas King (Thomas Wyatt) Hans Matheson (Thomas Cranmer) Peter O'Toole (Pope Paul III) Jeremy Northam (Sir Thomas More)
in weiteren Rollen: David Alpay (Mark Smeaton) Sarah Bolger (Mary Tudor) Stephen Brennan (John Seymour) Anita Briem (Jane Seymour) Max Brown (Edward Seymour) Padraic Delaney (George Boleyn) James Gilbert (William Brereton) John Kavanagh (Cardinal Campeggio) Anthony Brophy (Chapuys)

Genre: Historie | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Noch immer ist Henry verzweifelt darum bemüht, sich von Katherina von Aragón scheiden zu lassen, um seine geliebte Anne ehelichen zu können, doch da kein päpstlicher Dekret ergeht entschließt sich Henry letztlich, auch auf Rat seiner engsten Vertrauten, die Suprematsakte im Parlament durchzusetzen, die ihn zum höchsten Oberhaupt der Kirche von England auf Erden macht, so dass er nicht länger auf den Papst angewiesen ist, um seine Ehe zu Katharina als nichtig und die gemeinsame Tochter Maria zum illegitimen Kind zu erklären. Während das Volk gezwungen wird, unter Eid die Hoheitsgewalt König Henrys in sowohl weltlichen als auch kirchlichen Belangen anzuerkennen, weigert sich gerade der frühere Lordkanzler Thomas More, diesem Ansinnen nachzukommen und wird inhaftiert.

Szenenbild aus Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc. © © Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Noch vor der Verabschiedung des ersten Sukzessionsaktes und der Suprematsakte heiratete Henry allerdings Anne in aller Heimlichkeit und stärkte dadurch ihren Einfluss bei Hofe in ungeahntem Maße, doch wonach den König mehr verlangt als alles andere, ist ein männlicher Erbe, welcher dereinst seinen Thron wird erben können. Doch nicht nur in dieser Hinsicht wird Henry immer wahnhafter und vergrault nicht wenige seiner früheren Gefährten, während sich klügere Köpfe ebenselbige darüber zu zerbrechen beginnen, wie sie die Gelüste des Königs am besten zu ihren eigenen Zwecken ausnutzen können.

Rezension:

Im direkten Vergleich mit der ersten Staffel Die Tudors muss ich leider sagen, dass die Serie mich in ihrem zweiten Jahr nicht ganz so sehr in ihren Bann zu ziehen wusste, was, wie ich meine, beobachtet zu haben, zwei ganz konkrete Gründe hat, nämlich einerseits, dass Sam Neill als Lordkanzler Wolsey gerade am Anfang merklich fehlt und James Frain als zugegeben ähnlich charismatischer und intriganter Strippenzieher Thomas Cromwell ihn nur langsam zu ersetzen vermag, während in der zweiten Staffelhälfte auch Jeremy Northam wegfällt, der mit seiner Darstellung des in späteren Jahren als Thomas Morus heiliggesprochenen Sir Thomas More für mich ein heimliches Highlight der Serie dargestellt hat. Immerhin bekommt er noch einmal Gelegenheit, beeindruckend aufzuspielen und wertet die Folgen und die Story damit auch durchaus merklich auf.

Szenenbild aus Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc. © © Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Dafür gibt es Peter O'Toole als ehrwürdigen Papst und auch Natalie Dormer bekommt hier deutlich mehr Gelegenheit, ihrer Anne Boleyn Leben einzuhauchen und sie mit charakterlichen Facetten auszustatten. Tatsächlich ist es dann diesmal Jonathan Rhys Meyers, der in seiner Darstellung König Henrys in manchen Folgen ziemlich blass bleibt, wobei durchaus zu beobachten ist, dass der Wankelmut und Jähzorn des Königs langsam zunehmen. Generell muss man zwar schon sagen, dass die Darsteller allesamt überzeugend agieren, doch fühlt man sich immer mal wieder, wie ich es auch schon der ersten Staffel attestierte, in eine historische Soap Opera versetzt und nicht jede Nebenhandlung weiß zu überzeugen. Die grundlegenden Themen der Staffel, speziell also König Henrys Abkehr von der römisch-katholischen Kirche und natürlich sein sich durch beinahe sämtliche Folgen ziehendes, langsames Zerwürfnis mit der vormals für ihn so faszinierenden Anne hingegen sind spannend zu verfolgen und rücken einerseits das teilweise irrationale Verhalten des berühmten Tudors, andererseits die politischen Ränkeschmiede in den Vordergrund.

Politik und Intrigen sind ja zwar schön und gut, doch durch die vielen Geheimtreffen und Absprachen, standesgemäß in dunklen Kellern und Kaschemmen, wirkt die zweite Staffel manchmal auch ein wenig trocken und trist. Speziell die Szenen am königlichen Hof punkten dann durchaus wieder mit einer formidablen Kulisse und opulenten Kostümen, so dass man schon sagen kann, dass Die Tudors sicherlich auch eine Serie fürs Auge ist, wobei sich das jetzt explizit nicht auf die Stelldicheins des Königs mit irgendwelchen Hofdamen bezieht, denn im Vergleich zu neueren Serienproduktionen sind die ab und an aufblitzenden Brustwarzen schon beinahe als prüde zu bezeichnen. Damit will ich eigentlich bloß erneut untermauern, dass die Serie mitnichten eine Aneinanderreihung der Bettgeschichten König Henrys ist, wie es die Werbung oftmals suggeriert hat, sondern ein durchaus ambitioniertes Historien-Drama, dass den Fokus auch im zweiten Jahr trotz historischer Freiheiten deutlich auf die politischen Umwälzungen und theologischen Streitpunkte legt und einen Henry zeigt, der zwar sicherlich deutlich attraktiver als sein reales Vorbild, dennoch ein Spielball der Mächte am englischen Hofe bleibt, während er verzweifelt darum bemüht ist, Stärke zu beweisen.

Szenenbild aus Die Tudors | © Sony Pictures Home Entertainment Inc. © © Sony Pictures Home Entertainment Inc.

Der Gesamteindruck der Staffel war also durchaus durchwachsen und zu vielen starken Szenen gesellen sich eben leider auch einige grenzwertig überflüssige Entwicklungen, die die Geschichte kaum voranbringen, während der König munter von verschiedenen Parteien weiter manipuliert wird. Somit kommt die zweite Staffel in meinen Augen dramaturgisch nicht an die geringfügig überzeugendere, weil packender inszenierte erste Staffel heran, bewegt sich aber doch trotz kleinerer Durchhänger auf ähnlichem Niveau und macht zumindest Lust, der Geschichte um König Henry VIII. weiter zu folgen, nachdem sie mit der Einführung von Jane Seymour bereits einen Blick in die Zukunft des englischen Königshauses wirft. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Macher der Serie sich in der dritten Staffel dazu werden durchringen können, ihren Henry ein Stück weit mehr in die Richtung des realen Vorbildes zu entwickeln, denn was sich als unglaublich störend für das Verständnis und die Akzeptanz der Geschichte herausgestellt hat, ist die Tatsache, dass allein vom Beginn der ersten Staffel bis zum Beginn der zweiten Staffel historisch betrachtet 14 Jahre vergangen sind oder sein müssten und unser guter König wie auch die anderen Figuren kaum einen Tag gealtert zu sein scheinen.

Fazit & Wertung:

Auch in der zweiten Staffel wirft Die Tudors einen höchst unterhaltsamen, merklich frei interpretierten Blick auf den englischen Königshof und thematisiert zuvorderst die Abkehr König Henrys VIII. von der Kirche wie auch von Anne Boleyn. In manchen Belangen leider etwas trocken und zäh inszeniert, kommt die Staffel nicht ganz an ihren Vorgänger heran und lässt auf frische Impulse in der nächsten Staffel hoffen.

7,5 von 10 durchtriebenen Machenschaften am englischen Hof

 

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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Everything Is Beautiful (7/10) 02. Tears of Blood (7/10) 03. Checkmate (7/10) 04. The Act of Succession (7,5/10) 05. His Majesty's Pleasure (8/10)
06. The Definition of Love (7/10) 07. Matters of State (7/10) 08. Lady in Waiting (7,5/10) 09. The Act of Treason (8/10) 10. Destiny and Fortune (8/10)
 

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Weitere Informationen zu der Serie Die Tudors findet ihr auf Serienjunkies.de: Die Tudors auf Serienjunkies.de

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Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/07/review-die-tudors-staffel-2-serie/" name="Review: Die Tudors | Staffel 2 (Serie)" description="Auch in der zweiten Staffel wirft Die Tudors einen höchst unterhaltsamen, merklich frei interpretierten Blick auf den englischen Königshof und thematisiert zuvorderst die Abkehr König Henrys VIII. von der Kirche wie auch von Anne Boleyn. In manchen Belangen leider etwas trocken und zäh inszeniert, kommt die Staffel nicht ganz an ihren Vorgänger heran und lässt auf frische Impulse in der nächsten Staffel hoffen." rev_name="Die Tudors | Staffel 2" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-07-03" user_review="7.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Da Vinci’s Demons | Staffel 1 (Serie)

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Da Vinci's Demons | © Concorde

Heute freue ich mich ganz besonders, euch von der nachfolgenden Serie berichten zu können, denn im Moment fristet sie hierzulande wohl eher noch ein Nischen-Dasein als Geheimtipp und ich muss sagen, dass ich doch ziemlich schnell von der Serie verzaubert war. Zudem wird die Serie – Schmankerl für alle Pay-TV-Abonnenten – wie es der Zufall will, ab morgen 19:00 Uhr bei FOX von der ersten Folge an erneut ausgestrahlt. Ansonsten ist ja aber auch die Blu-ray schon vergleichsweise günstig zu bekommen und lohnt – meiner Meinung nach – auf alle Fälle. Jetzt aber erst einmal viel Spaß mit meiner Kritik zu:

Da Vinci's Demons Staffel 1

Da Vinci's Demons, USA 2013- , ca. 56 Min. je Folge

Da Vinci's Demons | © Concorde © Concorde

Serienschöpfer: David S. Goyer
Showrunner: John Shiban

Main-Cast: Tom Riley (Leonardo Da Vinci) Laura Haddock (Lucrezia Donati) Blake Ritson (Girolamo Riario) Elliot Cowan (Lorenzo Medici) Lara Pulver (Clarice Orsini) Gregg Chillin (Zoroaster) James Faulkner (Pope Sixtus IV) Eros Vlahos (Nico)
in weiteren Rollen: Tom Bateman (Giuliano Medici) Hera Hilmar (Vanessa) David Schofield (Piero da Vinci) Allan Corduner (Verrocchio) Nick Dunning (Lupo Mercuri) Michael Elwyn (Gentile Becchi) Elliot Levey (Francesco Pazzi) Ian Pirie (Captain Dragonetti) Alexander Siddig (Al-Rahim)

Genre: Historie | Drama | Abenteuer | Fantasy | Mystery

Trailer:

 

Inhalt:

Im Italien des späten 15. Jahrhunderts geraten die Machtverhältnisse gehörig aus den Fugen, als auf Geheiß von Papst Sixtus IV der Herrscher von Mailand ermordet wird, den ein starkes Bündnis mit Florenz verband, das von der einflussreichen Familie der Medici zwar nicht de jure, jedoch de facto regiert liegt, was nicht zuletzt an der weit über die Grenzen der Republik Florenz Bank der Medici lag. Während sich die Medici nun einem offenen Konflikt mit der römischen Kirche gegenüber sehen, ahnt Leonardo Da Vinci, ein junger Mann Mitte 20 und unehelicher Sohn des Notars von Lorenzo Medici davon noch herzlich wenig. Aber der Erfinder, Künstler und Freigeist strebt durchaus danach, sich bei den Medici einen Namen zu machen und erweist sich dank seines Einfallsreichtums und seiner Genialität bald als wahrer Glücksfall für die Medici.

Szenenbild aus Da Vinci's Demons | © Concorde © Concorde

Doch Leonardo treiben noch andere Dämonen um, denn nicht nur hat es ihm die Mätresse von Lorenzo, Lucrezia Donati, angetan, die eine Agentin im Dienste Roms ist, tritt auch noch der Geheimbund der Söhne Mithras an ihn heran und offenbart ihm die Existenz des Buches der Blätter, das offenbar auch mit seiner seit Kindestagen verschwundenen Mutter zusammenhängt. Und während sich Leonardo mit seinen Freunden Nico und Zoroaster auf die Suche nach dem mysteriösen Schriftstück begibt, zieht sich die Schlinge um Florenz und die Medici immer enger, zumal die Pazzi längst begonnen haben, Pläne für die Ermordung von Lorenzo und Giuliano Medici zu schmieden.

Rezension:

Klammheimlich still und leise ist vor nicht einmal zwei Monaten die erste Staffel der hierzulande bis dato nur wenig beachteten Serie Da Vinci's Demons erschienen und es war pures Glück, dass ich vor Jahren eine Ankündigung zu der Serie gelesen hatte und – einer Eingebung folgend – ab und an geschaut habe, ob eine entsprechende Blu-ray-Veröffentlichung angekündigt würde. Schnell wurde mir klar, dass die von David S. Goyer - der auch für die Story der Nolan’schen Batman-Filme verantwortlich zeichnete - erdachte Serie ziemlich exakt meinem Geschmack entspricht, denn vom ersten Moment an wird der Zuschauer in eine mysteriöse, legendenumwobene Welt geworfen, die zweifelsohne unsere zu sein scheint, jedoch durchzogen von einem Hauch des Übernatürlichen, das sich zunächst in Form einer Geheimloge, den Söhnen Mithras und dem Buch der Blätter niederschlägt, dass angeblich unsagbare Geheimnisse über die Welt und das Universum beinhalten soll.

Szenenbild aus Da Vinci's Demons | © Concorde © Concorde

Doch Da Vinci's Demons ist mitnichten einfach nur eine Abenteuer-Serie sondern auch handfestes Drama mit einem ordentlichen Schuss Intrigen und politischer Ränkeschmiede, wie man sie auch aus Die Tudors kennen dürfte. Damit nicht genug, wird die einfallsreiche Neuinterpretation des berühmten Erfinders Da Vinci gewürzt mit einem unterhaltsamen und leichtfüßigen Humor, welcher der Geschichte ein wenig die Schwere nimmt und sie dadurch jugendlicher und unbekümmerter wirken lässt, obwohl die Serie eigentlich recht düster daherkommt, wenn man auch auf martialische Exzesse und überzogenen Splatter verzichten muss, den man aus Spartacus gewöhnt ist, wenngleich beide Serien aus der Erfolgsschmiede des Pay-TV-Senders Starz stammen, der sich langsam aber sicher neben den einschlägigen Größen im Serien-Business zu behaupten beginnt, weshalb es noch einmal deutlich verwunderlicher ist, wieso so wenig Aufhebens um die Serie gemacht worden ist und eine Free-TV-Ausstrahlung noch immer in den Sternen steht.

Natürlich muss man sich bewusst sein, auf was für eine Art Serie man sich mit Da Vinci's Demons einlässt und darf um Gottes willen keine historisch auch nur annähernd korrekte Aufarbeitung erwarten. Dafür allerdings macht das Treiben in Florenz und Umland durchweg eine Menge Freude und wer sich an einer spannenden, fortlaufenden Handlung voller Wendungen und Überraschungen erfreut, dürfte hier ebenso richtig sein wie Freunde mysteriöser Andeutungen und sich über die Staffeln ziehender Geheimnisse. Neben Da Vinci, der übrigens wirklich grandios von Tom Riley verkörpert wird und ein wenig wie ein erfinderischer Sherlock Holmes der Renaissance wirkt, stehen aber auch die Medici durchaus im Mittelpunkt der Geschichte und wo wir gerade schon beim Thema Sherlock waren, dürfen sich Kenner der BBC-Serie über ein Wiedersehen mit Lara Pulver als Gemahlin des Medici-Oberhauptes Lorenzo freuen, der von dem nicht minder charismatischen Elliot Cowan wuchtvoll in Szene gesetzt wird. Und dann wäre da noch Laura Haddock als vermeintliches Love-Interest Lucretia Donati, die aber nicht nur sowohl Lorenzo als auch Da Vinci schöne Augen macht, sondern auch selber ganz eigene, durchtriebene Pläne verfolgt und geschickt die Seiten zu wechseln versteht. Dem gegenüber stehen die Schergen des Papstes, angeführt vom düster dräuenden Girolamo Riario sowie natürlich von dem in diesem Fall herrlich ungewohnt böse gezeichneten Papst selbst, dargestellt von James Faulkner, der seine sichtliche Freude an der abgründigen Darstellung von Gottes Vertreter auf Erden gehabt hat. An dieser Art der Darstellung der Kirche sollte man natürlich bestmöglich keinen Anstoß nehmen, sonst wird man an dieser Serie keine Freude haben.

Szenenbild aus Da Vinci's Demons | © Concorde © Concorde

Ebenso muss man sich auch mit den via CGI entstandenen Panoramen anfreunden, die auch schon bei Spartacus des Öfteren Stein des Anstoßes waren und hier nun eben Florenz ins rechte Licht rücken, meines Erachtens nach aber ziemlich gut passen, weil sie den märchenhaften Charakter der Geschichte noch ein wenig unterstreichen. Was allerdings über jeden Zweifel erhaben sein dürfte, sind die genialen Sequenzen, wenn Da Vinci etwas beobachtet und es quasi vor seinen Augen wie auch denen des Zuschauers in die berühmten Zeichnungen und Skizzen des Erfinders adaptiert wird, die so auf der Leinwand lebendig werden: einfallsreich, frisch und immer spektakulär, habe ich mich über derartige Montagen immer wieder freuen können. Zusammengefasst ist Da Vinci's Demons eine spritzige und einfallsreiche Mischung aus Historien-Epos, Abenteuergeschichte, Mystery und Krimi, eingebettet in ein stimmungsvolles Setting und ein mit einer illustren Schar talentierter und charismatischer Darsteller angefüllter Reigen, der – so man denn in den folgenden Staffeln der Marschrichtung weiter nachgeht – nicht allzu schnell langweilig zu werden verspricht. Der Spagat zwischen all den Genres glückt zwar nicht in jeder folge und Sequenz und nicht jede Nebenfigur und Randhandlung wird – trotz der stolzen Laufzeit von rund 56 Minuten je Folge – erschöpfend behandelt, ebenso wie es abzuwarten gilt, inwieweit noch Magie oder ähnlich geartete Fantasy-Einschläge zum Tragen kommen werden, doch zeigt die acht Folgen umfassenden erste Staffel deutlich auf, welches Potential der Serie innewohnt.

Fazit & Wertung:

David S. Goyers Da Vinci's Demons ist eine völlig zu Unrecht hierzulande wenig beachtete Serienschöpfung, die schon in der ersten Staffel deutlich macht, dass es durchaus möglich ist, eine historische Berühmtheit als einfallsreichen wie schlagkräftigen Helden zu inszenieren und dessen Geschichte zu gleichen Teilen mit Mystery-Elementen, Intrigen, Witz, Charme und Verve anzureichern und ein in dieser Machart einzigartiges Konzept umzusetzen, das zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht und stets glänzend unterhält, so man denn über die historischen wie inszenatorischen Freiheiten hinwegzusehen bereit ist.

8,5 von 10 aus dem Hut gezauberten Erfindungen

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Der Gehängte (8/10) 02. Die Schlange (8,5/10) 03. Der Gefangene (8,5/10) 04. Der Zauberer (8/10)
05. Das Urteil (8,5/10) 06. Der Teufel (8/10) 07. Der Hierophant (8,5/10) 08. Die Liebenden (9/10)
 

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Da Vinci's Demons | Staffel 1 ist am 22.05.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Concorde erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/07/review-da-vincis-demons-staffel-1-serie/" name="Review: Da Vinci's Demons | Staffel 1 (Serie)" description="David S. Goyers Da Vinci's Demons ist eine völlig zu Unrecht hierzulande wenig beachtete Serienschöpfung, die schon in der ersten Staffel deutlich macht, dass es durchaus möglich ist, eine historische Berühmtheit als einfallsreichen wie schlagkräftigen Helden zu inszenieren und dessen Geschichte zu gleichen Teilen mit Mystery-Elementen, Intrigen, Witz, Charme und Verve anzureichern und ein in dieser Machart einzigartiges Konzept umzusetzen, das zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden droht und stets glänzend unterhält, so man denn über die historischen wie inszenatorischen Freiheiten hinwegzusehen bereit ist." rev_name="Da Vinci's Demons | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-07-15" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: A Young Doctor’s Notebook | Staffel 1 (Serie)

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A Young Doctor's Notebook | © polyband

Was für eine brütende Hitze heute! Da ist die verschneite Einöde rund um Muryevo anno 1917 vielleicht genau das Richtige, um sich abzukühlen. Warum sich ein Ausflug dorthin lohnt, lest ihr jetzt hier!

A Young Doctor's Notebook
Staffel 1

A Young Doctor's Notebook, UK 2012- , ca. 23 Min. je Folge

A Young Doctor's Notebook | © polyband
© polyband

Serienschöpfer:
Clelia Mountford
Showrunner:
Clelia Mountford

Main-Cast:
Jon Hamm (Older Doctor Vladimir Bomgard)
Daniel Radcliffe (Young Doctor Vladimir Bomgard)
in weiteren Rollen:
Rosie Cavaliero (Pelageya)
Adam Godley (The Feldsher)
Vicki Pepperdine (Anna)
Tim Steed (NKVD Agent Kirill)
Shaun Pye (Yegorych)
Christopher Godwin (Leopold Leopoldovich)

Genre:
Drama | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Moskau, 1934: Im Russland zu Zeiten Stalins sitzt Dr. Vladimir Bomgard desillusioniert und abgeklärt am Schreibtisch seiner Arztpraxis, während Militärpolizisten seine Räumlichkeiten durchwühlen. Dabei stößt einer der Ermittler auf ein altes Notizbuch des Doktors und dieser beginnt, sich zu erinnern, wie er 1917 – frisch von der Uni kommend – seine erste Stelle in einem abgelegenen und verschneiten Hospital in der Nähe des russischen Provinzkaffs Muryevo angetreten hat. Der unsichere Jungmediziner macht nicht den besten Eindruck auf die dreiköpfige Krankenhausbelegschaft, die prompt damit beginnt, ihn mit seinem Vorgänger Leopold Leopoldowitsch zu vergleichen, einem renommierten Arzt, zu dem der jugendlich-schmächtige Hochschulabsolvent in keinem Verhältnis steht.

Szenenbild aus A Young Doctor's Notebook | © polyband
© polyband

Schnell wird Bomgard klar, dass sein Studium ihn in keiner Weise auf die vor ihm liegende Arbeit vorbereitet und er im Grunde nicht die geringste Ahnung hat. Während sein älteres Ich seine tollpatschigen Gehversuche als Arzt sarkastisch zu kommentieren beginnt, beraubt ihn die harte Realität des Arztberufes schnell seiner Illusionen und lässt ihn schon bald nach Morphium greifen, um der tristen Atmosphäre des abgeschiedenen Krankenhauses zumindest kurzzeitig zu entfliehen; eine Sucht, mit der auch sein älteres Selbst zu kämpfen hat...

Rezension:

Wäre es andernorts ein recht hehres Ziel, eine gesamte Serienstaffel an nur einem Abend sehen wollen, ist dies im Falle der britischen Produktion A Young Doctor's Notebook überhaupt kein Problem, denn die Staffel umfasst gerade einmal vier Folgen à 22 Minuten und ist folglich binnen Spieldauer eines durchschnittlich langen Spielfilms schnell konsumiert, was zwar viel über die Quantität, nicht jedoch die Qualität der Serie aussagt. Denn qualitativ braucht sich diese fast schon als Indie-Produktion zu bezeichnende Serie keineswegs zu verstecken, fußt sie doch einerseits auf den haarsträubenden wie zynischen Lebenserinnerungen des berühmten sowjetischen Satirikers Michail Bulgakow, wie er sie in seinem Werk Aufzeichnungen eines jungen Arztes verewigt hat und wirft andererseits mit Daniel Radcliffe und Jon Hamm (Mad Men) in den Hauptrollen geballte Starpower in den Ring.

Szenenbild aus A Young Doctor's Notebook | © polyband
© polyband

Wohlklingende und bekannte Namen allein stehen aber natürlich nicht automatisch für Qualität, doch hier erweist sich die auf den ersten Blick ungewöhnliche Mischung als regelrechter Glücksfall und hat mich vor allem überzeugen können, dass Herrn Radcliffe fernab seines Harry Potter-Daseins durchaus schauspielerische Fähigkeiten innewohnen, die er hier mit Genuss unter Beweis stellt. Dürfte auch nicht schwer gefallen sein, denn immerhin steht ihm mit Jon Hamm nicht nur ein großartiger Mentor zur Seite, verkörpert dieser in A Young Doctor's Notebook sein älteres Ich, wobei wir auch beim eigentlichen Clou der Geschichte wären, denn während sich der ältere Dr. Bomgard mittels seiner Aufzeichnungen an seine Anfangstage als praktizierender Arzt erinnert, tritt er dort mit seinem jüngeren Selbst in Dialog, kommentiert, kritisiert und belächelt dessen Verhalten, wobei ihm natürlich die Funktion eines allwissenden Erzählers zukommt, der selbstredend weiß, wie sich die Zukunft des Arztes entwickeln wird und wohin sie ihn führt, was natürlich, wenn man über diese Selbstgespräche einmal genauer nachdenkt, gleichermaßen psychotisch wie paradox ist, aber ganz entscheidend den Reiz der Serie ausmacht.

So ist natürlich der ältere Dr. Bomgard für den Rest der Krankenhausbelegschaft nicht zu sehen, drückt sich aber oft im Hintergrund herum und kopiert die Bewegungsabläufe seiner Selbst, während es im stillen Kämmerlein auch schon einmal zu handfesten Auseinandersetzungen kommen kann. Das ist dann auch mitunter die Basis für einen wahnsinnig schwarzhumorigen Anstrich, den A Young Doctor's Notebook sich vom ersten Moment an gibt, bevor die Serie – für mich völlig unerwartet – mehr und mehr ins Dramatische abdriftet. Dabei gelingt ihr bis zuletzt die Gratwanderung zwischen Tragik und makabrer Satire, die auch gerne schon einmal blutig daherkommen darf und die Freigabe ab 16 Jahren durchaus rechtfertigt. Überhaupt muss man den bitterbösen, morbiden und vor allem zynischen Humor abkönnen, der dieser Serie innewohnt, denn sonst dürfte man mit dieser ungewöhnlichen Produktion wohl kaum warm werden.

Szenenbild aus A Young Doctor's Notebook | © polyband
© polyband

Mir persönlich hat diese Mischung allerdings ausnehmend gut gefallen und das schier symbiotische Zusammenspiel von Hamm und Radcliffe, der stimmige wie überzeugende restliche Cast, die bewusst tristen und altertümlichen Kulissen, das Spiel mit Bildkompositionen, der sparsame, aber gekonnte Einsatz musikalischer Untermalung und eine wahre Flut an Running Gags und skurrilen Einfällen tun hierbei ihr Übriges, um A Young Doctor's Notebook zu einem durchweg einzigartigen Serienerlebnis zu machen, dessen einziger wirklicher Wermutstropfen es ist, viel zu schnell vorbei zu sein. Immerhin eine zweite Staffel wurde bereits abgedreht und so freue ich mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Dr. Bomgard beider Altersklassen, die perfekt miteinander harmonieren, wenn sie nicht gerade konkurrieren, versteht sich natürlich.

Fazit & Wertung:

In der Kürze liegt die Würze und so erweist sich die gerade einmal knapp neunzig Minuten umfassende erste Staffel A Young Doctor's Notebook als perfekt durchkomponiertes Gesamtwerk voller tiefschwarzem Humor und um sich greifender Tragik, dessen größter Coup sicherlich die Doppelbesetzung des Protagonisten durch Jon Hamm und Daniel Radcliffe ist.

8,5 von 10 Zwiegesprächen mit dem älteren Selbst

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Episode 1 (8,5/10)
02. Episode 2 (8/10)
03. Episode 3 (8,5/10)
04. Episode 4 (8,5/10)

 

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A Young Doctor's Notebook | Staffel 1 ist am 29.11.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von polyband erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/07/review-a-young-doctors-notebook-staffel-1-serie/" name="Review: A Young Doctor's Notebook | Staffel 1 (Serie)" description="In der Kürze liegt die Würze und so erweist sich die gerade einmal knapp neunzig Minuten umfassende erste Staffel A Young Doctor's Notebook als perfekt durchkomponiertes Gesamtwerk voller tiefschwarzem Humor und um sich greifender Tragik, dessen größter Coup sicherlich die Doppelbesetzung des Protagonisten durch Jon Hamm und Daniel Radcliffe ist." rev_name="A Young Doctor's Notebook | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-07-22" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Shameless | Staffel 2 (Serie)

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Shameless | © Warner Bros.

So, also für diese Serien-Kritik wurde es aber mal allerhöchste Zeit! Aller-, aller-, allerhöchste Zeit. Mann, wie lange ich jetzt gebraucht habe, mir die paar Folgen mal alle anzusehen, ohne dass Monate dazwischenlagen. Jetzt kann es dann ja auch endlich weitergehen mit

Shameless
Staffel 2

Shameless, USA 2011- , ca. 46 Min. je Folge

Shameless | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Serienschöpfer:
Paul Abbott
Showrunner:
John Wells

Main-Cast:
William H. Macy (Frank Gallagher)
Emmy Rossum (Fiona Gallagher)
Justin Chatwin (Steve/Jimmy)
Jeremy Allen White (Lip Gallagher)
Cameron Monaghan (Ian Gallagher)
Emma Kenney (Debbie Gallagher)
Ethan Cutkosky (Carl Gallagher)
Shanola Hampton (Veronica Fisher)
Steve Howey (Kevin Ball)
Laura Wiggins (Karen Jackson)
Joan Cusack (Sheila Jackson)
in weiteren Rollen:
Madison Davenport(Ethel)
Chloe Webb(Monica Gallagher)
Zach McGowan(Jody Silverman)
Louise Fletcher(Peg Gallagher)
Stephanie Fantauzzi(Estefania)
Emma Greenwell(Mandy Milkovich)

Genre:
Drama | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Während Sheila es immer öfter gelingt, das Haus zu verlassen und ihre Agoraphobie zu überwinden, sieht Frank sein heimeliges Nest bedroht und fürchtet, dass sie ihn bald abschieben könnte. Nachdem erste Versuche, Oregano und Milchpulver als Drogen – sprich Cannabis und Kokain – zu verkaufen, versucht er sich bei der herzkranken Dottie einzuschmeicheln, um nach ihrem Ableben ihre Pensions-Schecks zu kassieren. Lip versucht derweil, sich Sheilas Tochter Karen wieder anzunähern, doch die ist mittlerweile bei den Anonymen Sexsüchtigen und hat dort Jody kennengelernt, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Fiona unterdes sieht sich noch immer dem Einfluss von Jasmin ausgesetzt, die sie stetig zu überreden versucht, sich einen Sugar Daddy zu suchen, der sie aushalten und verwöhnen soll.

Szenenbild aus Shameless | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Als wären das alles nicht Probleme genug, erfährt Lip bald, dass Karen von ihm schwanger ist und bald kommt es erst zum Zerwürfnis zwischen ihm und Ian und später - nach Lips Entschluss, die Schule zu schmeißen, um für sein Kind zu sorgen - auch Fiona. Derweil taucht unerwartet Steve wieder auf und beginnt sein Werben um Fiona erneut, während er den heimatlosen Lip bei sich aufnimmt. Das Chaos steigert sich noch, als Franks Mutter auf der Bildfläche erscheint und versucht, im Keller der Gallaghers ein Meth-Labor hochzuziehen. Und plötzlich steht Monica auf der Matte, Franks Ex-Frau und der Reigen erreicht ungeahnte Ausmaße des Wahnsinns und der Hemmungslosigkeit, während Fiona sich der schier unlösbaren Aufgabe gegenüber sieht, irgendwie die Familie zusammenzuhalten.

Rezension:

Es ist eine ganze Weile her, dass ich euch an dieser Stelle die Serie Shameless präsentiert habe und längst schon hätte ich zumindest von der zweiten Staffel berichten sollen, aber gut Ding will bekanntlich Weile haben und es ist ja ersichtlich, welche Vielzahl Serien mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Das Wiedersehen nun mit der Familie Gallagher hätte schöner nicht sein können, denn auch wenn speziell die erste Staffelhälfte bei mir anfänglich nicht so richtig zünden konnte, kam die Story doch merklich mehr und mehr in Fahrt und wiederum die zweite Hälfte war in meinen Augen nur großartig und allerfeinste Serienunterhaltung.

Szenenbild aus Shameless | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Im Detail bedeutet das, dass Shameless sich alle Qualitäten der ersten Staffel – den bitterbösen Humor und die sprichwörtliche Schamlosigkeit – bewahrt hat, es aber nun deutlich besser zustande bringt, auch eine Kontinuität in die Geschichte zu bringen, die es so in der ersten Staffel noch nicht gegeben hat, wie mir mehrfach übel aufgestoßen ist. Jetzt aber hat man viel mehr das Gefühl, einer fortlaufenden Handlung zu folgen und nicht nur die einschneidendsten Geschehnisse haben merkliche Konsequenzen. So zieht sich sowohl Karens Schwangerschaft als auch Lips Zerwürfnis mit Ian und später auch Fiona durch die gesamte Staffel, ebenso wie die mehr oder minder umfangreichen Plots um Franks Mutter sowie dessen an einer bipolaren Störung leidender Exfrau, die unverhofft wieder in das Leben der Gallaghers tritt und folgerichtig einiges an Unfrieden stiftet.

Auch Fiona entwickelt sich als Figur merklich weiter und selbst Frank wird in seiner versoffenen Unzuverlässigkeit als Figur behutsam ausdifferenziert, ohne die nicht vorhandene Sympathie über Gebühr anzufachen. In der Beziehung bleibt Shameless nämlich erfreulich unkonventionell und gemein, genauso wie der Humor in eine wirklich derbe Richtung zeigt und zuweilen auch arg pietätlos daherkommt, was aber im Kontext der Serie durchaus zu akzeptieren ist, schließlich weiß man ja, worauf man sich einlässt. Ansonsten wird es noch abgedrehter und es würde theoretisch schwerfallen, diese Serie überhaupt noch ernstzunehmen, wenn sie nicht auch in gesteigertem Maße sensiblere Töne anschlagen würde als noch in der Staffel zuvor, ob es nun um Fionas enttäuschte Erwartungen, zerstörte Träume und Rückschläge im Leben geht, um Lips Besorgnis um sein Kind, das Karen herzlos und ohne Diskussion zur Adoption freizugeben gedenkt oder sogar um die wenn auch schrullige Beziehung zwischen Frank und Monica, die doch von einer Fürsorge geprägt ist, zu der man speziell Frank vorher nicht in der Lage gesehen hätte.

Szenenbild aus Shameless | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Vor allem aber bleibt Shameless unvorhersehbar, überraschend und unterhaltsam ohne Ende, bildet eine perfekte Symbiose aus Drama und Komödie und bricht mit jeder Konvention, so dass es hier eben weder strahlende Ritter noch glückliche Fügungen oder Happy Ends gibt, sondern stattdessen nur eine durch und durch kaputte, hoffnungslos scheinende Familie samt Umfeld, zu denen man allerdings, eben abgesehen von Familienoberhaupt Frank, eine tiefe Sympathie entwickelt. Wie schon bei der letzten Staffel bin ich nun wieder angefixt und hoffe doch sehr, dass ich bis zur Sichtung der dritten Staffel nicht wieder so viel Zeit verstreichen lassen werde, denn dafür ist die Serie einfach zu gut und wenn man bedenkt, dass sie demnächst bereits in ihr fünftes Jahr gehen wird, scheint der Erfolg – und damit einhergehend hoffentlich die Qualität – noch ungebrochen.

Fazit & Wertung:

Dem Namen alle Ehre machend, stellt Shameless auch in der zweiten Staffel das Schamgefühl des Zuschauers erneut auf die Probe und wartet mit noch überzogeneren Geschichten auf, lässt dabei aber auch vermehrt sensiblere Töne anklingen und wird dadurch noch besser. Eine der besten Serienproduktionen der letzten Jahre, die noch immer völlig zu Unrecht hierzulande kaum Beachtung findet.

9 von 10 durchzechten Nächten mit einem bösen Erwachen auf der Parkbank – oder im Straßengraben

 

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Episodenübersicht: Staffel 2

01. Summertime (8/10)
02. Heiße Liebe (7,5/10)
03. Von Toten und Kerzen (8,5/10)
04. Glücksfall (9/10)
05. Vatertag (9/10)
06. Einmal Mutter, bitte (8,5/10)
07. Wasserspiele (9/10)
08. Kindersegen (9/10)
09. Hurrikan Monica (9/10)
10. Alles ganz normal (9/10)
11. Abschuss (9,5/10)
12. Home Sweet Home (9,5/10)

 
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Shameless | Staffel 2 ist am 11.01.13 im Vertrieb von Warner Bros. erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/07/review-shameless-staffel-2-serie/" name="Review: Shameless | Staffel 2 (Serie)" description="Dem Namen alle Ehre machend, stellt Shameless auch in der zweiten Staffel das Schamgefühl des Zuschauers erneut auf die Probe und wartet mit noch überzogeneren Geschichten auf, lässt dabei aber auch vermehrt sensiblere Töne anklingen und wird dadurch noch besser. Eine der besten Serienproduktionen der letzten Jahre, die noch immer völlig zu Unrecht hierzulande kaum Beachtung findet." rev_name="Shameless" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-07-31" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: The Vampire Diaries | Staffel 3 (Serie)

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The Vampire Diaries | © Warner Bros.

Nachdem sich ein weiteres, völlig unerwartet verlaufenes Wochenende dem Ende neigt, melde ich mich mit einem Lebenszeichen zurück. Nachher gibt es natürlich wie gewohnt den Media Monday, an dem ich gerade sitze und bis dahin könnt ihr euch die Zeit ja mit meiner neuesten Serien-Kritik vertreiben. Viel Spaß!

The Vampire Diaries
Staffel 3

The Vampire Diaries, USA 2009- , ca. 42 Min. je Folge

The Vampire Diaries | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Serienschöpfer:
Kevin Williamson
Julie Plec
Showrunner:
Julie Plec

Main-Cast:
Nina Dobrev (Elena Gilbert)
Paul Wesley (Stefan Salvatore)
Ian Somerhalder (Damon Salvatore)
in weiteren Rollen:
Steven R. McQueen (Jeremy Gilbert)
Katerina Graham (Bonnie Bennett)
Candice Accola (Caroline Forbes)
Zach Roerig (Matt Donovan)
Michael Trevino (Tyler Lockwood)
Matthew Davis (Alaric Saltzman)
Joseph Morgan (Klaus)
Claire Holt(Rebekah)
Daniel Gillies (Elijah)
Torrey DeVitto(Dr. Meredith Fell)

Genre:
Drama | Fantasy | Horror | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Notgedrungen – um seine Liebsten zu retten – hat Stefan sich Klaus unterworfen und nachdem seine Gefühle ausgeschaltet worden sind, hinterlässt er gemeinsam mit dem Hybriden eine blutige Schneise quer durch Amerika, während Klaus noch immer seine Pläne verfolgt, eine ganze Armee aus Hybriden um sich zu scharen. Unterdessen werden Elena und Jeremy nach Jennas Tod der Aufsicht von Alaric unterstellt, der sich erst langsam in seine neue Rolle findet. Während Elenas achtzehnter Geburtstag näher rückt, würde diese sich am liebsten verkriechen und drängt indes Damon ein ums andere Mal, sich auf die Suche nach Stefan zu begeben, während dieser seinem Bruder und Klaus längst auf der Spur ist. In dem gemeinsamen Bestreben, Stefan dem Einfluss von Klaus zu entreißen, kommen Elena und Damon sich unterdessen langsam näher.

Szenenbild aus The Vampire Diaries | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Klaus eröffnet Stefan derweil, dass sie beide und Klaus‘ Schwester Rebekah in den 1920er-Jahren eine innige Freundschaft verband, weshalb es ihm so wichtig war, dass gerade Stefan ihn begleitet. Als Klaus bewusst wird, dass die Verwandlung von Werwölfen in Hybride nicht zu fruchten scheint, wendet er sich an die Urhexe Gloria, um herauszufinden, was beim Brechen des Fluches schiefgelaufen ist und diese fordert ihn auf, seine Schwester aus ihrem beinahe hundertjährigem Schlaf zu wecken und zu ihr zu bringen, doch es stellt sich heraus, dass eine ganz bestimmte Kette benötigt wird, die Kette, die Stefan Elena vor Jahren geschenkt hat. Unterdessen finden Bonny und Jeremy heraus, dass die Urvampire um Klaus lange Zeit auf der Flucht vor einem Vampirjäger namens Mikael waren, der – ebenfalls Urvampir – in einem Mausoleum schlafend gefangen gehalten wird. Bonny ahnt nicht, welche Folgen die Erweckung Mikaels nach sich ziehen wird, doch nach Klaus‘ Rückkehr nach Mystic Falls und seiner neuerlichen Jagd auf Elena sieht sie keinen anderen Ausweg.

Rezension:

Nun gingen also auch für mich The Vampire Diaries in ihre dritte Runde und ich bin noch immer ein wenig erstaunt darüber, wie gut mir die Serie doch gefällt, wenn man ab und an bereit ist, bei manch allzu vorhersehbarer und klischeebehafteter Wendung die Augen zuzudrücken, wobei man sagen muss, dass dafür auch genügend wirklich unerwartete Schockmomente enthalten sind, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, was einerseits das Ende einer bestimmten Figur betrifft, die ich über die Jahre – also die Staffeln – sehr liebgewonnen hatte und die mir sicherlich ihm Serien-Kosmos von Mystic Falls künftig fehlen wird, ebenso wie das überraschende Staffelfinale, das zwar – obschon einige inszenatorisch gravierende Schwächen aufweisend – doch immerhin mit einem Knall zu Ende geht und die folgende vierte Staffel noch einmal unter neue Vorzeichen stellt.

Szenenbild aus The Vampire Diaries | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Doch beginnen wir am Anfang: Zunächst einmal darf sich Paul Wesley in seiner Rolle als Stefan so richtig schön als Bösewicht und seelenloser Blutsauger austoben, was ihm merklich Freude bereitet, wenn ihm das Kontrastprogramm zu dem sonst so liebenswürdigen Schmusevampir längst nicht so gut gelingt wie Nina Dobrevs Doppelbesetzung als Elena und Katherine. Nichtsdestotrotz eine nette Variation, die auch noch einmal frischen Wind in die Sache bringt, wenn auch jedem Zuschauer von der ersten Sekunde klar ist, klar sein muss, dass dies natürlich kein Dauerzustand sein wird. Immerhin wird diese Zeit genutzt, um eine glaubhafte Annäherung zwischen Elena und Damon zu inszenieren, auf die man sicherlich schon in der ersten Staffel gewartet hat, weil dieses Dreiecksbeziehungsgeflecht sich eben nicht nur anbietet, sondern quasi aufdrängt.

So wie Stefan nun also mal Bösewicht spielen darf, darf Damon dann eben auch mal etwas menschlicher erscheinen, was sich auch in seiner wachsenden Freundschaft zu Alaric Saltzman niederschlägt. Trotzdem begehen die Autoren nicht den Fehler, den charismatischen Pseudo-Bösewicht out-of-character agieren zu lassen und halten sich immer im Rahmen dessen, was glaubwürdig und für die Figur vertretbar scheint. Viel eher ein Manko der Staffel ist für mich, dass die gesamte Storyline mir doch ein wenig zu Klaus-lastig ist, zumal dieser sich alsbald in Mystic Falls niederlässt und bald wie ein nervtötender, unliebsamer Nachbar wirkt, was der Gefahr und Bösartigkeit seiner Figur, wie sie noch in der Staffel zuvor suggeriert worden ist, nicht annähernd gerecht wird und ihn – gerade im Zusammenspiel mit dem Rest seiner Familie – oft wie ein zickiges Kind erscheinen lässt, das böse wird, wenn es seinen Willen nicht bekommt.

Szenenbild aus The Vampire Diaries | © Warner Bros.
© Warner Bros.

Dennoch hat mich auch die dritte Staffel The Vampire Diaries mit ihren vielen Wendungen und Ereignissen zu unterhalten gewusst und bietet wie gesagt immerhin deutlich mehr, als nur eine vampirisch aufgemotzte Teenie-Schmonzette, wie man vermuten dürfte, zumal es des Öfteren doch überraschend rabiat zur Sache geht und man nicht müde wird, auch mal fiese Folterszenen und spektakuläre Tötungen in die Staffel zu streuen, die dem Ganzen die rechte Würze verleihen und eben ein Stück weit besagten Ruf zu unterminieren weiß. Interessant wird auch zu sehen sein, wie es sich mit Bonnie in Zukunft verhalten wird, die sich hier weitaus skrupelloser und opportuner zeigt als es für die Sympathie der Figur gut wäre, was auch erklärt, weshalb ich mit ihr vom ersten Moment an nicht warm zu werden wusste. Trotz mancher logischen Brüche und nur zaghaft erklärter Zusammenhänge also eine durchaus lohnende wie unterhaltsame Staffel, die zwar das Potential gehabt hätte, die vorangegangene noch einmal spielend zu toppen, sich dafür aber wie gesagt zu sehr auf Klaus konzentriert, der leider mehr und mehr seinen Schrecken verliert, weshalb es Zeit wird, neue Gestade zu betreten. Dass auch die Autoren der Serie dies begriffen haben, stellen sie aber mit der finalen Wendung eindrucksvoll unter Beweis und so bin ich guter Dinge, dass The Vampire Diaries mich auch künftig noch zu überzeugen wissen wird.

Fazit & Wertung:

Qualitativ nicht ganz so konstant überzeugend wie die vorangegangene Staffel wirft sich The Vampire Diaries speziell in der zweiten Hälfte noch einmal richtig ins Zeug und punktet erneut mit einer gekonnt abgestimmten Mischung aus Action, Witz und Drama, während die teils tragischen Wendungen zwar immer weniger glaubhaft, aber nicht minder unterhaltsam, der Geschichte immer wieder neue Impulse geben.

8 von 10 in der Gruft eingesperrten Vampiren

 

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Episodenübersicht: Staffel 3

01. Die Rückkehr (8/10)
02. Schöne neue Welt (8/10)
03. Böser Mond (8/10)
04. Reise in die Vergangenheit (8,5/10)
05. Der Fluch (8,5/10)
06. Plan B (8,5/10)
07. Maskenball (8,5/10)
08. Rose (8,5/10)
09. Katerina (8/10)
10. Das Opfer (8,5/10)
11. Die Verwandlung (8,5/10)
12. Der Abstieg (8,5/10)
13. Rache (8/10)
14. Heulende Wölfe (8,5/10)
15. Die Dinnerparty (7,5/10)
16. Der Hausgast (8/10)
17. Geliebte Feindin (8,5/10)
18. Der letzte Tanz (8,5/10)
19. Klaus (8/10)
20. Der letzte Tag (8/10)
21. Das Ritual (8,5/10)
22. Auferstanden von den Toten (8,5/10)

 
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The Vampire Diaries | Staffel 3 ist am 27.09.13 im Vertrieb von Warner Bros. erschienen.Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


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Review: True Blood | Staffel 6 (Serie)

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True Blood | © Warner Home Video

Wieder einmal habe ich es geschafft, mich einer weiteren Serienstaffel zu widmen und immer noch werde ich es nicht müde, euch in gewohnter Ausführlichkeit davon zu berichten. Ich wünsche euch viel Spaß bei der Lektüre und natürlich ein angenehmes und schönes Restwochenende, bevor uns in wenigen Stunden schon die neue Woche (und ein weiterer Media Monday!) erwartungsvoll in Empfang nehmen wird.

True Blood
Staffel 6

True Blood, USA 2008- , ca. 55 Min. je Folge

True Blood | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Serienschöpfer:
Alan Ball
Showrunner:
Alan Ball
Brian Buckner
Mark Hudis

Main-Cast:
Anna Paquin (Sookie Stackhouse)
Stephen Moyer (Bill Compton)
Sam Trammell (Sam Merlotte)
Ryan Kwanten (Jason Stackhouse)
Rutina Wesley (Tara Thornton)
Alexander Skarsgård (Eric Northman)
in weiteren Rollen:
Chris Bauer (Andy Bellefleur)
Kristin Bauer van Straten (Pam De Beaufort)
Lauren Bowles (Holly Cleary)
Anna Camp (Sarah Newlin)
Nelsan Ellis (Lafayette Reynolds)
Lucy Griffiths (Nora Gainesborough)
Rutger Hauer (Niall Brigant)
Arliss Howard (Truman Burrell)
Rob Kazinsky (Ben Flynn)
Todd Lowe (Terry Bellefleur)
Joe Manganiello (Alcide Herveaux)
Michael McMillian (Steve Newlin)
Carrie Preston (Arlene Fowler)
Deborah Ann Woll (Jessica Hamby)
Amelia Rose Blaire (Willa Burrell)
Karolina Wydra (Violet)

Genre:
Drama | Horror | Fantasy

Trailer:

 

Inhalt:

Quasi in letzter Sekunde gelingt es Sookie, Eric und den anderen, aus dem Autoritätsgebäude zu fliehen, bevor eine riesige Explosion es zum Einsturz bringt, doch der aus dem Blute Liliths wiedergeborene Bill erhebt sich unbeschadet aus den Flammen. Kurz darauf wird Jessica durch die Bande zu ihrem Erschaffer zu Bill gerufen, während in den Medien Louisianas Gouverneur Truman Burrell auf den Plan tritt und den Vampiren den Kampf ansagt, da diese sich seit der Zerstörung der Tru Blood-Fabriken auch wieder von Menschen zu nähren begonnen haben. Neben neuen Waffen und neuer Ausrüstung für die hiesigen Ordnungshüter hat Burrell aber auch gemeinsam mit Sarah Newlin ein Camp errichten lassen, in dem Vampire inhaftiert und ihr Sozialverhalten erforscht werden sollen. Derweil beginnt Bill, ebenfalls Forschung zu betreiben und versucht mit der Hilfe eines versierten Genetikers, auf künstliche Weise Feenblut herzustellen, um in der Sonne wandeln zu können, da Bill dank seiner neu gewonnenen Kräfte in die Zukunft zu sehen können scheint und gesehen hat, wie seine Freunde im Camp den wahren Tod erleiden werden.

Szenenbild aus True Blood | © Warner Home Video
© Warner Home Video

In der Zwischenzeit befindet sich Sam auf der Flucht vor Alcide und dessen Rudel, die nach Lunas Tod Ansprüche an Emma anmelden, für die zu sorgen Sam allerdings geschworen hat. Ihm zur Seite steht alsbald eine Gruppe junger Aktivisten, doch können sie verständlicherweise dem blutrünstigen Werwolfrudel nicht viel entgegensetzen. Sookie derweil, die sich geschworen hat, nicht mehr in Vampirbelange hineingezogen werden zu wollen, begegnet alsbald einem jungen Mann namens Ben, der sich als Halbvampir entpuppt, während Jason die Bekanntschaft mit Niall, einem alten Verwandten macht. Doch auch die anderen Bewohner Bon Temps‘ haben ihr Päckchen zu tragen und während Terry nicht zu verwinden können scheint, seinen alten Freund Patrick getötet zu haben und in Depressionen versinkt, muss Andy sich der schier unlösbaren Aufgabe stellen, vier quirlige Feen-Kinder zu erziehen, die noch dazu alsbald in den Fokus von Bills Bemühungen geraten, die Beschaffenheit des Feenblutes zu ergründen.

Rezension:

Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass mich die fünfte Staffel True Blood begeistern durfte und schon stehe ich am Ende der sechsten Staffel und versuche zu verdauen, was mir da geboten worden ist. Die Staffel war gut, durchaus und besinnt sich auf viele alte Stärken, so dass hier vor allem Bon Temps und dessen Einwohner wieder deutlich mehr in den Vordergrund rücken und auch ein tragischer Todesfall zu verzeichnen ist, der den Machern sei Dank auch nicht eben einfach so abgetan wird, sondern nicht nur mich als Zuschauer berührt, sondern auch die Freunde, Verwandten und Bekannten sichtlich mitgenommen hat, woraus mit der vorletzten Folge der Staffel eine der am ungewöhnlichsten und einfallsreichsten konzipierten Serienepisoden resultiert.

Szenenbild aus True Blood | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Nachdem es in der vergangenen Staffel die Autorität als neuer Handlungsort war, ist es nun ein frisch errichtetes Vampir-Internierungscamp, das zu einem der wichtigsten und interessantesten Schauplätze avanciert. Zusammen mit der radikalisierten Vampir-Politik und natürlich dem neu eingeführten Gouverneur Truman Burrell schlägt auch hier die sozialkritische Komponente und der auf andersartige Wesen umgedeutete Rassenhass – sowie die Kritik an ebenselbigem – wieder deutlich mehr zu Buche als in den vergangenen Jahren, ebenfalls eine Rückbesinnung auf alte Stärken also und vor allem eine konsequente wie glaubhafte Weiterentwicklung. Nicht so gut gefallen hat mir hingegen Bills Part in der Story, der aufgrund jüngster Ereignisse ungewohnt isoliert vom Rest der einschlägigen Truppe agieren muss und als Billith nicht immer eine gute Figur macht, einfach, weil seine Intentionen, sein Antrieb für meinen Geschmack nicht genügend ausgelotet werden, zumal die geisterhaften Lilith-Erscheinungen hier deutlich weniger imposant geraten sind.

Apropos imposant wird auch der Splatter- und damit Trash-Faktor anfänglich merklich zurückgefahren, was in Anbetracht des zuletzt gesehenen, überbordenden Finales wie eine Entschleunigung wirkt, bevor man gegen Ende natürlich standesgemäß noch einmal richtig aufdreht. Mit dem Ende selbst wiederum – und keine Sorge, ich werde auch diesmal nicht spoilern – habe ich mich schwergetan, denn nach dem, eigentlichen Showdown wagt die Serie einen Zeitsprung sechs Monate in die Zukunft und dort hat sich so allerhand geändert. Veränderungen sind natürlich nicht per se etwas schlechtes, aber in Anbetracht dessen, gerade eine ganze Staffel True Blood hinter einem liegt und manche Entwicklung sich noch nicht einmal annäherungsweise abgezeichnet hat, wirkt es ein wenig so, als ob die Autoren nicht gewusst hätten, wie es nach dem Finale weitergehen könnte, so dass man einfach in die Zukunft springt, Vorzeichen ändert und neue Bedrohungen schafft, nur um auf Biegen und Brechen einen Cliffhanger zu kreieren. Was man sich hat einfallen lassen ist spannend, keine Frage, ebenso wie der vorhergehende Showdown gelungen ist, aber beides in einer einzigen Folge wirkt leider ein wenig wie schlecht zusammengeschustert.

Szenenbild aus True Blood | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Davon abgesehen bietet die Staffel aber durchaus wieder eine Vielzahl großartiger Momente und spielt gekonnt mit dem unterschiedlichen Habitus einzelner Figuren, wenn mir auch Alcides anfängliche Ausrichtung als beratungsresistenter Rudelführer nicht gefallen hat, so treibt er dadurch zumindest Sams Entwicklung mit voran, der sich langsam von seinem Image als gutmütiger Barkeeper zu emanzipieren scheint, zumal ihm hier ungewohnt viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dann wäre da natürlich noch Niall, Sookies Feengroßvater, auf dessen Erscheinen ich mich bereits seit dessen Auftritt in den zugrundeliegenden Büchern gefreut habe und den wohl kaum jemand hätte besser verkörpern können als Rutger Hauer und das, obwohl seine Rolle im Vergleich zu den Büchern eine merklich andere Ausrichtung hat. Während Bill also als gottgleiches Mischwesen brilliert und Sookie sich von ihrem ehemaligen Liebhaber endgültig freizuspielen scheint, darf Eric endlich einmal wieder hemmungslos böse sein und bekommt die mitunter besten Szenen spendiert. Komplettiert wird der Cast mit Rob Kazinsky als neues Love-Interest für Sookie samt dunklem Geheimnis und last but not least Anna Camp, die hier als Sarah Newlin wieder in Erscheinung treten darf und sich von ihrem Dasein als dummes Blondchen in einer extrem kultigen wie blutigen Szene freispielen darf.

Szenenbild aus True Blood | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Der vielleicht größte Wermutstropfen an der sechsten Staffel True Blood ist somit womöglich, dass es sich nun einmal um die vorletzte Staffel dieser noch immer großartig unterhaltsamen, witzigen und derben Serie handelt, während man über andere kleine Unstimmigkeiten viel eher hinwegzusehen bereit ist, zumal die positiven Eindrücke der Staffel bei weitem überwiegen. Und natürlich macht der Cliffhanger und Vorgeschmack am Ende zumindest dahingehend Sinn, dass man nun schon eine grobe Vorstellung zu haben meint, was einen in der finalen Staffel erwartet und auch wenn diese Erwartungen sicherlich sowieso wieder unterminiert werden, bin ich doch schon sehr gespannt, was die Macher sich für die finale Staffel ausgedacht haben, die dieser Tage auf HBO dem endgültigen Ende der Serie entgegeneilt.

Fazit & Wertung:

Die leider nur noch zehn Folgen umfassende sechste Staffel True Blood legt einen merklich anderen Fokus als im actionreichen Vorgängerjahr, besinnt sich vor allem aber auf viele alte Stärken und vermag es, die Vampire wieder als Synonym für Minderheiten und Andersartigkeit einzusetzen, ohne dabei Dramatik oder auch Humor zu vernachlässigen.

9 von 10 internierten Vampiren

 

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Episodenübersicht: Staffel 6

01. Wiedergeburt (8,5/10)
02. Die Sonne (8,5/10)
03. Blutspende (9/10)
04. Zu guter Letzt (9/10)
05. Der Wille Gottes (9/10)
06. Hepatits V (9,5/10)
07. Am Abend (9/10)
08. Wahlmöglichkeiten (8,5/10)
09. Lebensqualität (9/10)
10. Radioaktiv (7,5/10)

 
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True Blood | Staffel 6 ist am 03.07.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:



Blu-ray:



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Review: True Detective | Staffel 1 (Serie)

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True Detective | © Warner Home Video

Ewig hat es hier keine Serien-Kritik mehr gegeben und da freue ich mich natürlich umso mehr, mich direkt mit einem solchen Knaller zurückmelden zu können, den ich mir nun auch endlich zu Gemüte geführt habe und der mich einmal mehr dazu verleitet hat, mich geringfügig ausführlicher zu äußern, als ich es sowieso schon immer tue. Also viel Spaß mit meiner Meinung zu:

True Detective
Staffel 1

True Detective, USA 2014- , ca. 55 Min. je Folge

True Detective | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Serienschöpfer:
Nic Pizzolatto
Showrunner:
Nic Pizzolatto

Main-Cast:
Matthew McConaughey (Detective Rust Cohle)
Woody Harrelson (Detective Marty Hart)
Michelle Monaghan (Maggie Hart)
Michael Potts (Detective Maynard Gilbough)
Tory Kittles (Detective Thomas Papania)
in weiteren Rollen:
J.D. Evermore (Detective Lutz)
Dana Gourrier (Cathleen)
Kevin Dunn (Major Ken Quesada)
Joe Chrest (Detective Demma)
Dane Rhodes (Detective Favre)
Alexandra Daddario (Lisa Tragnetti)

Genre:
Krimi | Drama | Mystery | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Zehn Jahre nach ihrem Zerwürfnis 2002 werden die beiden Detectives Rust Cohle und Marty Hart getrennt voneinander zu einem siebzehn Jahre zurückliegenden Fall befragt: 1995 untersuchen Cohle und Hart einen Ritualmord an der Prostituierten Dora Kelly Lange, die nackt und mit einem Hirschgeweih versehen in betender Pose vor einem einsamen Baum gefunden wird. Schnell weiten sich die Ermittlungen auf ein weiteres verschwundenes Mädchen – Marie Fontenot – aus, deren Verschwinden vor fünf Jahren nicht näher untersucht worden ist und in dessen näherem Umfeld sie ein Rutengitter finden, ähnlich dem, was auch bei Lange gefunden worden ist. Cohle und Hart berichten den sie befragenden Detectives Papania und Gilbough davon, wie ihre Spur sie zu einer alternativen Kirchengemeinde geführt hat, der Dora Lange vor ihrem Tod angehört haben soll, aber auch von den persönlichen Reibereien, denen sich die beiden ungleichen Ermittler ausgesetzt sahen.

Szenenbild aus True Detective | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Langsam rücken Papania und Gilbough mit ihrem eigentlichen Anliegen heraus und zeigen Cohle das Foto eines weiteren ermordeten Mädchens, dessen Pose frappierend an die von Lange erinnert. Jedoch der Mörder scheint vor siebzehn Jahren gefasst worden zu sein, weshalb sich beide zu Recht fragen, wie es zu diesem neuen Opfer kommen konnte. Während Marty noch kaum ahnt, weshalb er befragt wird, hat der unter Wahrnehmungsstörungen leidende Cohle schon seine ganz eigenen Theorien, weigert sich jedoch vehement, sich den beiden Detectives anzuvertrauen. So fahren die seit Jahren getrennte Wege gehenden Detectives damit fort, ihre persönliche Version der Ermittlungen und die darüberhinausgehenden Ereignisse zu schildern, die bis in die Gegenwart reichen und immer deutlicher werden lassen, dass der alte Fall noch längst nicht abgeschlossen ist.

Rezension:

Es gibt sie immer öfter, diese Serien, bei denen ich schon im Vorfeld zu wissen meine, dass sie mich von den Socken hauen, mich begeistern und gefangen nehmen werden. Oft genug stammen eben jene Serien von HBO, so wie nun auch True Detective, wo meine Erwartungshaltung nicht weniger als immens gewesen sein kann, was allein schon im Südstaaten-Setting und den beiden Hauptdarstellern begründet liegt. Umso erstaunlicher, wie treffsicher meine Erwartungen erfüllt und teilweise gar übertroffen worden sind, denn was Serienschöpfer Nic Pizzolatto hier in gerade einmal acht Folgen auf die Beine stellt ist beachtlich, zumal die sich vom Südstaaten-Krimi mehr und mehr zum Thriller wie auch Polizisten-Drama wandelnde Serie in sich abgeschlossen ist und kaum lose Enden und offene Fragen zurücklässt. Die Geschichte selbst wiederum erstreckt sich trotz der straffen Erzählweise auf nicht weniger als zwei Jahrzehnte, so dass in den ersten Folgen die Geschehnisse 1995 im Vordergrund stehen, die in Form von Rückblenden aus Verhörzimmern heraus erzählt werden, während man noch kaum zu ahnen beginnt, weshalb die beiden Detectives zu diesem uralten Fall verhört werden, der, wie man später erfährt, zumal vermeintlich abgeschlossen zu sein scheint.

Szenenbild aus True Detective | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Als dritte Erzählebene im Mittelteil etabliert sich dann später noch 2002, während man jedoch bis kurz vor dem Finale, welches wiederum gänzlich in der Gegenwart verortet werden kann, nicht müde wird, munter zwischen den Zeiten zu springen und teils Geschehnisse in ein neues Licht zu tauchen oder neue Erkenntnisse zu liefern, ohne dass diese wie nachgeschoben wirken würden. Clever konstruiert und dicht geschildert, macht dies schon einen Großteil des Reizes von True Detective aus, da man nie weiß, ob nicht Informationen zurückgehalten, Taten falsch interpretiert werden und zunächst eben nicht einmal, wohin der Hase überhaupt läuft. Das alles eingeleitet von dem großartig atmosphärischen Far From Any Road von The Handosme Family - bei mir schon vor Beginn der eigentlichen Folge jedes Mal Gänsehaut verursachend – entfaltet die Serie ein ums andere Mal eine derartige Sogwirkung und das Gefühl jederzeit lauernder Gefahr, dass es an ein Wunder grenzt, denn die Serie bewegt sich weit abseits ausgetretener Pfade und ist wahnsinnig ruhig erzählt.

Ruhig insofern, als dass man an langen Kamerafahrten, melancholisch vorgetragenen Monologen und Landschaftsaufnahmen nicht spart, wohingegen Action-Einlagen unerwartet rar gesät sind und man auch auf ausufernde Shootouts lange warten kann, was sicher nicht jedermanns Sache sein wird, denn böse Zungen könnten True Detective gar als langatmig bezeichnen. Man muss es mögen, diese Inszenierung fernab des Mainstream, dieses bewusst gedrosselte Tempo und die verworrene Erzählweise, die Zeitsprünge und auch die philosophischen Äußerungen des Vorzeige-Misanthropen Rust Cohle, dargestellt von Matthew McConaughey, dem man einen solchen Part, eine echte Charakterrolle, vor wenigen Jahren kaum zugetraut hätte, der aber mittlerweile in mehr als nur ein paar Filmen unter Beweis gestellt hat, auch schwierigste Rollen spielend meistern zu können, was er hier ein weiteres Mal untermauert, unter anderem auch die sich im Laufe der Jahre verändernde Intonation betreffend wie auch hinsichtlich seines allgemeinen Auftretens und seiner nicht gerade nachvollziehbaren Lebenseinstellung, die er glaubhaft zu spielen versteht.

Woody Harrelsons Allerweltstyp Marty Hart spielt da zunächst merklich die zweite Geige, symbolisiert sozusagen den opportunen Durchschnittsamerikaner, wirkt nicht gerade helle und trägt nicht maßgeblich zu den Ermittlungen bei, agiert also gänzlich im Schatten seines blitzgescheiten Kollegen, bekommt allerdings im Laufe der Erzählung genügend Profil, Charakter und Tiefe, um sich schlussendlich doch zu einem adäquaten Gegenpart zu Cohle zu mausern. Die darstellerischen Leistungen Harrelsons hingegen stehen jederzeit außerfrage und liegen weit über dem üblichen Niveau auch hochpreisiger Fernsehproduktionen. Michelle Monaghan derweil gibt Martys Frau Maggie, bekommt aber eher selten die Chance zu glänzen, da die Erzählung doch zu sehr großen Teilen auf Hart und Cohle fixiert, was in Anbetracht der Kürze der Zeit auch die vollkommen richtige Entscheidung gewesen ist, um einerseits die sich über Jahre hinziehenden Ermittlungen und andererseits die persönlichen Opfer, welche die beiden ungleichen Detectives bringen müssen, unter einen Hut zu kriegen und dabei nicht an Atmosphäre oder Intensität einzubüßen.

Szenenbild aus True Detective | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Das Ende von True Detective wiederum entlässt einen mit einem befriedigenden Abschluss, klärt aber – quasi ganz wie im wahren Leben – nicht alle offenen Plot-Punkte bis ins letzte Detail, was dem akribischen Ermittler-Zuschauer möglicherweise negativ aufstoßen könnte, mich aber jetzt kaum gestört hat, da es sich auch wunderbar in den Kontext der restlichen Erzählung, in die düstere und hoffnungslose Ausgestaltung der Serie gefügt hat, zumal ich spätestens mit den wohl bis dato großartigsten Schlussworten für eine derartige Serie vertröstet gewesen wäre, so dass ich nach nicht einmal acht Stunden meine Bekanntschaft mit Cohle und Hart beenden konnte, ohne indes eine einzige Sekunde dieser ungewöhnlichen wie außergewöhnlichen Serie bereut zu haben, die mich wie eingangs erwähnt mehr zu faszinieren wusste, als ich es mir erträumt hätte.

Fazit & Wertung:

Nic Pizzolattos True Detective ist ein vom ersten Akt bis zum finalen Schlussakkord nahezu perfekt durchkomponiertes Stück ohne Längen oder Leerlauf, das mit seiner düsteren, morbiden Atmosphäre zu fesseln versteht und fraglos dazu verleitet, die rund achtstündige Reise nach Louisiana in einem Stück zu absolvieren, denn selten war eine Serie packender und einnehmender als diese zwar ruhig erzählte, aber dennoch furiose Mischung aus Charakter-Drama und Kriminalfall.

10 von 10 falschen Fährten und ins Leere führenden Spuren

 

Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 10/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Die lange strahlende Dunkelheit (9/10)
02. Visionen (9/10)
03. Der verschlossene Raum (9,5/10)
04. Wer ist da? (9,5/10)
05. Das geheime Schicksal allen Lebens (9,5/10)
06. Die Geister, die ich rief (9/10)
07. Nachdem du weg warst (9,5/10)
08. Form und Leere (9,5/10)

 

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True Detective | Staffel 1 ist am 04.09.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/11/review-true-detective-staffel-1-serie/" name="Review: True Detective | Staffel 1 (Serie)" description="Nic Pizzolattos True Detective ist ein vom ersten Akt bis zum finalen Schlussakkord nahezu perfekt durchkomponiertes Stück ohne Längen oder Leerlauf, das mit seiner düsteren, morbiden Atmosphäre zu fesseln versteht und fraglos dazu verleitet, die rund achtstündige Reise nach Louisiana in einem Stück zu absolvieren, denn selten war eine Serie packender und einnehmender als diese zwar ruhig erzählte, aber dennoch furiose Mischung aus Charakter-Drama und Kriminalfall." rev_name="True Detective | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-11-06" user_review="10" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Rectify | Staffel 1 (Serie)

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Rectify | © Edel Germany GmbH

Lange Zeit sah es ja echt mau aus in der Seriensparte, weil ich einfach mit nix hinterherkam. Mittlerweile türmen sich teils fertige oder in Vorbereitung befindliche Rezensionen und weil diese Serie schon allein wegen ihren nur sechs Folgen angenehm heraussticht, aber auch ansonsten eine feine Empfehlung darstellt, macht sie heute den Anfang.

Rectify
Staffel 1

Rectify, USA 2013- , ca. 45 Min. je Folge

Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Serienschöpfer:
Ray McKinnon
Showrunner:
Ray McKinnon

Main-Cast:
Aden Young (Daniel Holden)
Abigail Spencer (Amantha Holden)
J. Smith-Cameron (Janet Talbot)
Adelaide Clemens (Tawney Talbot)
Clayne Crawford (Ted Talbot jr.)
Luke Kirby (Jon Stern)
Bruce McKinnon (Ted Talbot Sr.)
Jake Austin Walker (Jared Talbot)
in weiteren Rollen:
Michael O'Neill (Senator Roland Foulkes)
Sean Bridgers (Trey Willis)
J.D. Evermore (Sheriff Carl Daggett)
Johnny Ray Gill (Kerwin Whitman)
Jayson Warner Smith (Wendall Jelks)

Genre:
Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Daniel Holden war achtzehn Jahre alt, als er der Vergewaltigung und des anschließenden Mordes an seiner damaligen Freundin schuldig gesprochen und inhaftiert wurde. Aufgrund von Zeugenaussagen und seinem Geständnis zum Tode verurteilt, spielte sich Daniels Leben fortan nur noch hinter den dicken Mauern des Todestraktes ab. Nun, neunzehn Jahre später, werfen neue Erkenntnisse aus damals noch unmöglichen DANN-Analysen ein neues Licht auf den Fall und Holdens Urteil wird bis zu einer möglichen Revision außer Kraft gesetzt. Die Rückkehr in seine Heimatstadt Paulie, Georgia, erweist sich indes als aufwühlend und befremdlich, hat er schließlich nicht nur zwei Jahrzehnte der Stadtgeschichte verpasst, sind auch mitnichten alle Einwohner Paulies nun von Holdens Unschuld überzeugt.

Szenenbild aus Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Allein voran wäre da der damalige Ankläger Roland Foulkes zu nennen, mittlerweile Senator und noch immer von der Schuld Holdens überzeugt, DNA hin oder her. Ähnlich geht es Ted Talbot Jr., dessen Vater Daniels Mutter geehelicht hat, weshalb er nun Daniel sozusagen zur Familie zu zählen gezwungen ist. Da ist es ihm ein noch größerer Dorn im Auge, dass seine Ehefrau Tawney als gute Christin mehr als bemüht ist, Daniel eine helfende Hand zu reichen. Amantha hingegen, Daniels jüngere Schwester, hat nie aufgehört, um ihren Bruder zu kämpfen und bietet kampfeslustig allen die Stirn, die noch immer von seiner Schuld überzeugt sind, während Daniel selbst nur langsam aus seiner Lethargie zu erwachen scheint und sich zögerlich dem verloren geglaubten Leben zuwendet.

Rezension:

Mehr durch Zufall bin ich jüngst auf diese hierzulande noch wenig beachtete und beworbene Serie gestoßen, die sich noch als echter Geheimtipp herausstellen könnte, denn die erste eigens vom Sundance Channel produzierte Serie Rectify ist merklich anders, als es die üblichen Drama-Serien sind. Obwohl es sich nämlich bei der Serienschöpfung von Ray McKinnon, der mir noch als Reverend Smith aus Deadwood in guter Erinnerung ist, um ein waschechtes Serial mit einer fortlaufenden Geschichte handelt, stehen zumindest in dieser ersten, lediglich sechs Folgen umfassenden ersten Staffel die emotionalen Aspekte und Unwägbarkeiten der Figuren im Vordergrund, so dass augenscheinlich nicht gerade viel in jeder einzelnen Folge passiert, sich aber aufgrund der langsamen und bedächtigen Erzählweise, den gekonnt mit Bildern eingefangenen Gefühlen, eine intensive Atmosphäre zu entfalten weiß, die ob des Verzichts auf übermäßiges Pathos und effekthascherische Action-Einlagen noch packender wird.

Szenenbild aus Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Der mir vormals unbekannte Aden Young, welcher den Titelhelden Daniel Holden verkörpert, der zu Beginn von Rectify zunächst vorbehaltlich weiterer Ermittlungen nach neunzehn langen Jahren aus dem Todestrakt in die Freiheit entlassen wird, wirkt dabei gerade zu Beginn geradezu katatonisch und ist kaum zu einer Gefühlsregung fähig, was man ihm natürlich als schlechtes Schauspiel auslegen könnte, doch die Intensität, in der er seinen Status als Fremdkörper in der beschaulichen Kleinstadt Paulie untermauert, sucht ihresgleichen. Tatsächlich bedurfte es mehr als nur einer Szene mit dessen deutlich extrovertierterer Schwester Amantha, die wirklich großartig von Abigail Spencer gespielt wird – ein Umstand, der ihr 2013 verdientermaßen eine Nominierung bei den Critics‘ Choice Awards einbrachte -, um mich langsam mit der Serie warm werden zu lassen, denn in seiner wortkargen, scheuen und undurchsichtigen Art taugt Daniel gerade zu Beginn kaum als Identifikationsfigur.

So war für mich gerade die dritte Folge ein regelrechter Augenöffner, denn nach langem Siechtum und fortdauernder Schweigsamkeit, offenbaren sich hier erstmals verborgene Sehnsüchte und lang vergessene Erinnerungen, wenn Daniel beginnt, sich durch alte Kassetten zu hören, in alten Alben zu blättern, sein auf den Dachboden verbanntes Spielzeug hervorzukramen beginnt und bewusst werden lässt, dass seine Kindheit damals nur allzu jäh unterbrochen worden ist und er, wenn auch mittlerweile in sich gekehrt, äußerlich gealtert und durch die kargen Tage und Nächte im Gefängnis durchaus belesen, im Grunde seines Herzens noch immer auch ein achtzehnjähriger Junge ist und der seine Jugend niemals zurückbekommen wird. Für solche anrührenden Szenen ist Rectify prädestiniert und widmet sich derartigen Themen in aller Ausführlichkeit, ohne dass es langweilig werden würde oder den Fluss der Erzählung behindern würde.

Daniel gegenüber stehen natürlich die weiteren Bewohner Paulies und seine Familienmitglieder, die ihm unterschiedlichste Emotionen entgegenbringen und allesamt ihre eigene Sichtweise auf die Schuldfrage haben, die durchaus nicht abschließend geklärt wird, aber auch nicht Hauptaugenmerk dieser Serie bildet, wie einem immer wieder bewusst wird. Wenn sich die Geschichte zwar sehr und zu Recht auf Daniel fokussiert, ist es im Grunde eine auf Wechselwirkungen beruhende Story, da nicht nur die Familie Holden, sondern auch die angeheirateten Talbots, die – im Falle von Ted Jr. – ihm mit kaum verhohlener Abscheu begegnen oder ihm andererseits –im Falle von Teds fürsorglicher wie gläubiger Frau Tawney – eine Empathie entgegenbringen, dass man schon von zwei Seiten einer Medaille sprechen kann. Doch dann wäre da auch noch der mittlerweile zum Senator aufgestiegene frühere Ankläger Roland Foulkes, der noch immer von Daniels Schuld überzeugt ist und alles daran setzt, ihn ins Gefängnis zurückzubringen, wenngleich dieser Handlungsstrang in der ersten Staffel Rectify noch eher nur angedeutet wird und erst in späteren Folgen größere Relevanz haben wird. Allgemein ist aber die Bandbreite der behandelten Themen überraschend vielfältig und sorgsam gewählt, verzichtet dabei überwiegend auf eine wertende Haltung, gibt, trotz Sympathie und Antipathie sowie der ungeklärten Schuldfrage, jeder Figur und ihrer Einstellung eine Daseinsberechtigung und wird noch abgerundet durch unter die Haut gehende, in starkem Kontrast zum Kleinstadtleben stehende Rückblenden zu Daniels Haftzeit und den dortigen Erlebnissen.

Szenenbild aus Rectify | © Edel Germany GmbH
© Edel Germany GmbH

Wenn auch die einzelnen Folgen untereinander in ihrer Machart doch noch arg differieren, was an den ständig wechselnden Regisseuren gelegen haben mag und sich jede Episode so wie ein in sich geschlossenes Abenteuer anfühlt, ist allein der Clou, jede Folge einem einzelnen Tag zu widmen und somit innerhalb der Staffel gerade einmal die erste Woche von Daniels neu gewonnener Freiheit zu visualisieren (ein Schema, das übrigens in der zweiten Staffel aufgebrochen werden wird), nicht oft genug zu loben und dieser Umstand, einhergehend mit der ungewöhnlichen, oft elegischen Inszenierung, macht Rectify zu einem Kleinod für Freunde anspruchsvoller Serienunterhaltung, die auch einmal bereit sind, auf schnelle Schnitte und actiongeladene Szenen zu verzichten und sich ganz in einer immer intensiver und bedrückender werdenden Sozialstudie über einen womöglich zu Unrecht verurteilten Straftäter zu verlieren, der mit kleinen Schritten und zaghaft versucht, ins Leben zurückzufinden und dem von mehr als einer Seite eine steife Brise entgegenschlägt.

Fazit & Wertung:

Ray McKinnons Rectify ist zweifelsohne eine Ausnahmeserie, die, wenn sie ihr Erzähltempo und ihren Stil zwar noch finden muss, in gerade einmal sechs Folgen eine derart packende, intensive und emotional aufgeladene Atmosphäre aufzubauen versteht und sich so vollends ihren differenziert ausgearbeiteten Figuren verschreibt, dass man schon sehr gespannt sein darf, was aus dieser elegisch und behutsam erzählten Geschichte noch werden wird.

8,5 von 10 ungewohnten Situationen in einer fremd gewordenen Welt

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Ein neues Jetzt (8/10)
02. Das Fremde unter der eigenen Haut (8/10)
03. Moderne Zeiten (8,5/10)
04. Platons Höhle (8/10)
05. Tropf, tropf (8,5/10)
06. Das sonderbare Leben (9/10)

 

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Rectify | Staffel 1 ist am 17.10.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Edel Germany erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/11/review-rectify-staffel-1-serie/" name="Review: Rectify | Staffel 1 (Serie)" description="Ray McKinnons Rectify ist zweifelsohne eine Ausnahmeserie, die, wenn sie ihr Erzähltempo und ihren Stil zwar noch finden muss, in gerade einmal sechs Folgen eine derart packende, intensive und emotional aufgeladene Atmosphäre aufzubauen versteht und sich so vollends ihren differenziert ausgearbeiteten Figuren verschreibt, dass man schon sehr gespannt sein darf, was aus dieser elegisch und behutsam erzählten Geschichte noch werden wird." rev_name="Rectify | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-11-19" user_review="8.5" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Ray Donovan | Staffel 1 (Serie)

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Ray Donovan | © Paramount Pictures

Und pünktlich zum Wochenende kommt hier dann auch eine neue Serien-Kritik, falls ihr noch Material für die freie Zeit oder ein spontanes Weihnachtsgeschenk benötigt. Ansonsten genießt erst einmal die freien Tage und freut euch auf den Endspurt zu Weihnachten.

Ray Donovan
Staffel 1

Ray Donovan, USA 2013- , ca. 55 Min. je Folge

Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
Ann Biderman
Showrunner:
Ann Biderman

Main-Cast:
Liev Schreiber (Ray Donovan)
Paula Malcomson (Abby Donovan)
Jon Voight (Mickey Donovan)
Eddie Marsan (Terry Donovan)
Dash Mihok (Bunchy Donovan)
Steven Bauer (Avi)
Katherine Moennig (Lena)
Pooch Hall (Daryll)
Kerris Dorsey (Bridget Donovan)
Devon Bagby (Conor Donovan)
in weiteren Rollen:
Elliott Gould (Ezra Goodman)
Frank Whaley (Van Miller)
Michael McGrady (Frank Barnes)
Octavius J. Johnson (Marvin Gaye Washington)
Brooke Smith (Frances)
James Woods (Sully Sullivan)
William Stanford Davis (Potato Pie)
Peter Jacobson (Lee Drexler)
Ambyr Childers (Ashley Rucker)
Denise Crosby (Deb)

Genre:
Drama | Krimi | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Als Troubleshooter ist Ray Donovan für die Schönen und Reichen in L.A. erster Ansprechpartner, wenn es um die Lösung pikanter und prekärer Probleme geht, denn er gilt als der Beste seiner Branche, arbeitet eng mit den Entertainment-Anwälten Ezra Goldman und dessen Partner Lee Drexler zusammen und überschreitet mehr als nur einmal die Grenzen des Gesetzes, gehören schließlich Einschüchterungen, illegale Abhöraktionen, offene Drohungen und Bestechungen zu seinem Stammrepertoire. Von seinem Job ahnen derweil seine Frau Abby und die gemeinsamen Kinder Bridget und Conor wenig, wissen zumindest nicht explizit, was Ray tagtäglich so treibt, der daheim ohnehin mehr durch Abwesenheit glänzt.

Szenenbild aus Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Dennoch könnte man Rays Leben als überaus geordnet bezeichnen, doch das fragile Gleichgewicht aus Job und Privatleben droht bald zu kippen, als Rays Vater Mickey unerwartet früh aus dem Knast entlassen wird, denn die Vater-Sohn-Beziehung ist mehr als nur gespannt und der gemeinsamen Vergangenheit liegen Geheimnisse vergraben, die Ray niemals wieder zu Tage gefördert wissen will. Dummerweise kann er aber seiner Frau kaum anvertrauen, weshalb er am liebsten ein striktes Kontaktverbot zu Mickey verhängen würde, weshalb der sich in Windeseile bei Rays Familie einzuschmeicheln beginnt und auch Rays Brüder Terry und Bunchy von seiner Redlichkeit zu überzeugen versucht. Tatsächlich führt Mickey aber noch weit mehr im Schilde, als Ray ahnt und früher als ihnen lieb sein kann, holt ihre Vergangenheit in Boston sowohl die drei Brüder als auch den Vater unerbittlich ein.

Rezension:

Einer der jüngeren Sprösse aus der Serienschmiede von Showtime, Ray Donovan, wirkt vielleicht nicht ganz von ungefähr wie ein Konglomerat aus Dexter und Californication, wenn man sich recht oberflächlich die titelgebende Hauptfigur als vergleichsweise skrupellose Person besieht, die ein Doppelleben führt, dass sie vor ihrer Familie geheimhält, wenn man ebenso oberflächlich auf den Handlungsort Los Angeles schielt und manch verkorksten Schauspieler, der für humoristische Einschübe zu sorgen hat, doch täte man der Serie Unrecht, sie für den Nachfolger zweier erfolgreicher Shows zu halten, die das Beste aus beiden Welten zu kombinieren versucht und dabei sicherlich zwangsläufig zum Scheitern verurteilt wäre, denn die von Ann Biderman ersonnene Serie bewahrt sich einen ihr eigenen Charme und geht nicht nur geringfügig eigene Wege, sondern emanzipiert sich mit jeder Folge mehr von den vermeintlichen Vorbildern, offenbart in der sich immer weiter und oft überraschend entfaltenden Geschichte Qualitäten, die man zwar durchaus von Showtime gewohnt ist, dennoch aber schlicht und ergreifend viel zu selten auf dem breit gestreuten Feld der TV-Produktionen findet.

Szenenbild aus Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Ray Donovan lebt, das wird schnell deutlich, in mehr als nur zwei Welten und entpuppt sich als regelrechter Tausendsassa, obwohl er rein äußerlich stets adrett und gleichzeitig leger in Jeans und Sakko erscheint, denn nicht nur hält er seine Familie von dem eigentlichen Kern seines Jobs, reiche, verwöhnte und zugekokste Stars aus ihrer Scheiße zu ziehen, insbesondere örtlich fern, indem er mit ihnen ein Dasein in dem Vorort Calabasas fristet, während er selbst sich einen mondänen Zweitwohnsitz im Herzen der Stadt gönnt, den selbst seine eigene Frau noch nie gesehen hat, pflegt er auch regen Kontakt zu seinen Brüdern Terry und Bunchy, von denen ersterer einen bodenständigen wie altehrwürdigen Box-Club, den Fite-Club leitet, während alle drei die düstere Vergangenheit, die Erinnerungen an ihre Jugend in Boston eint, der sie allesamt erfolgreich entgangen zu sein scheinen, die sie aber noch immer heimsucht und längst nicht loslässt. Verständlicherweise bietet da die Haftentlassung des gemeinsamen Vaters Mickey gehöriges Konfliktpotential, zumal dieser sich als nicht gerade feinfühlig herausstellt. Doch Ray bewegt sich auch auf dem schmalen Grat zwischen Legalität und Illegalität, ist längst dem FBI aufgefallen, scheut auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück und weiß durchaus, wie man eine Leiche effektiv verschwinden lässt.

Gerade diese Mischung, dieses Gros an Themen ist es, die Ray Donovan tatsächlich so besonders machen, denn auch wenn die Ereignisse oft überspitzt und beinahe trashig erscheinen, werden sie doch durch das der Serie zugrundeliegende Familiendrama und die Annäherungsversuche Mickeys angenehm geerdet, so dass man hier auch – völlig entgegen meiner Erwartungshaltung – darauf verzichtet, einen Case-of-the-Week zu präsentieren, in dem Ray sich eines besonderen Falles annehmen muss, da die Hauptgeschichte dermaßen viel Potential bietet, dass auf derartiges Füllwerk nicht zurückgegriffen werden muss. Zwar ist Ray mehr der wortkarge, stoische Beschützer-Typ, doch offenbart er in der zwölf Folgen umfassenden ersten Staffel bereits einiges von seinem Innenleben und wächst dem Zuschauer – oder zumindest mir – durchaus ans Herz, zumal mehr als einmal deutlich wird, dass er alles bereit zu tun ist, um seine Familie zu schützen. Man kann dadurch zwar sicherlich nicht alles billigen oder dulden, was Ray und Konsorten zu tun bereit sind und es geht speziell in der zweiten Hälfte der Staffel durchaus zur Sache, doch prallen unbestritten Charakterköpfe aufeinander, jeder mit seinem eigenen Antrieb, seinen eigenen Stärken und Schwächen, Vorurteilen und Unzulänglichkeiten. Dementsprechend ist der neue Showtime-Wurf zwar eigentlich zuvorderst eine Drama-Serie, mäandert aber aufgrund des nur halblegalen Hintergrundes von Ray und seiner Firma, ebenso wie der kriminellen Vergangenheit Mickeys geschuldet, mehr als deutlich im Krimi- und Thriller-Genre.

Auch das allein garantiert aber natürlich noch keine formidable Serienunterhaltung, doch der Coup, sich für Hauptfigur Ray den großartigen wie charismatischen Liev Schreiber zu sichern, der hier nun endlich zu verdienten Lorbeeren kommt und ihm den Ausnahmedarsteller und Charaktermimen Jon Voight als dessen Vater Mickey vor die Brust zu setzen, ist an Genialität kaum zu überbieten und es hätte der großartig gewählten Besetzung, die unter anderem aus Paula Malcomson (Deadwood) und Eddie Marsan (Spurlos - Die Entführung der Alice Creed) kaum bedurft, um die Serie aus der Masse herausragen lassen, wobei ihr Stern dadurch nur umso heller strahlt, während insbesondere Rays Kompagnons Avi (Steven Bauer) und Lena (Katherine Moennig) leider noch etwas zu kurz kommen – aber was nicht ist, kann in folgenden Staffeln ja Gott sei Dank noch werden.

Szenenbild aus Ray Donovan | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das eigentliche Konfliktpotential, die Entlassung Mickeys und die daraus resultierende Unruhe, die in Rays vormals so sorgsam geordnetem (und getrenntem) Leben einkehrt, zwar nicht abschließend aufgelöst wird, ich mir aber dennoch unklar darüber bin, wie sich dieses Konzept über Staffeln forttragen soll, so dass zwar die erste Staffel Ray Donovan in sich rund und durchdacht wirkt, man aber zum Ende hin unweigerlich das Fragezeichen im Kopf aufploppen hört, worum sich denn die zweite Staffel konkret drehen mag. Allein von der sich stetig steigernden Wertung in der IMDb ausgehend mutmaße ich aber mal, dass sich die Schreiberlinge hinter der Serie einiges einfallen lassen werden und blicke frohen Mutes in die Zukunft dieser Serie, die trotz ihrer Differenzen und entgegen der vermeintlichen Überschneidungen womöglich dennoch ein würdiges Erbe für die eingangs genannten Hit-Serien des Senders antreten könnte. Das Potential sowie sie die dramaturgische Diversifikation sind dafür nämlich zweifelsohne vorhanden.

Fazit & Wertung:

Von Beginn an eine gelungene Mixtur aus Krimi, Thriller und (Familien-)Drama offerierend, schickt sich Ray Donovan, die als Serie binnen weniger Folgen ihren eigenen Stil, Tempo und Marschrichtung gefunden zu haben scheint, an, in den nächsten Jahren und Staffeln womöglich zur nächsten Hitserie der Erfolgsschmiede Showtime aufzusteigen. Den Grundstein dafür haben die vielschichtig und ambivalent gezeichneten Figuren und der Plot der ersten Staffel dafür auf alle Fälle gelegt.

9 von 10 unkonventionell und halblegal entschärften Situationen

 

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Episodenübersicht: Staffel 1

01. Vater unser (9/10)
02. Ein Mund ist ein Mund (9/10)
03. Laut und schwarz (8,5/10)
04. Der schwarze Cadillac (8,5/10)
05. Wer den Stock hat (9/10)
06. Samenraub (8,5/10)
07. Zurück in Boston (9/10)
08. Bridget (9,5/10)
09. Ein Grab in der Wüste (9/10)
10. Das Gespenst am Ring (9,5/10)
11. Pures Gold (9/10)
12. Du bist der Wolf (9/10)

 

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Ray Donovan | Staffel 1 ist am 04.12.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/12/review-ray-donovan-staffel-1-serie/" name="Review: Ray Donovan | Staffel 1 (Serie)" description="Von Beginn an eine gelungene Mixtur aus Krimi, Thriller und (Familien-)Drama offerierend, schickt sich Ray Donovan, die als Serie binnen weniger Folgen ihren eigenen Stil, Tempo und Marschrichtung gefunden zu haben scheint, an, in den nächsten Jahren und Staffeln womöglich zur nächsten Hitserie der Erfolgsschmiede Showtime aufzusteigen. Den Grundstein dafür haben die vielschichtig und ambivalent gezeichneten Figuren und der Plot der ersten Staffel dafür auf alle Fälle gelegt." rev_name="Ray Donovan | Staffel 1" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-12-19" user_review="9" min_review="1" max_review="10" ]

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Review: Californication | Staffel 7 (Serie)

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Californication | © Paramount Pictures

Heute – man mag es kaum glauben – berichte ich kurz vor dem anstehenden Jahreswechsel über eine weitere Serienstaffel, ist Californication schließlich jüngst und mit eben dieser Staffel zu Ende gegangen und was wäre da naheliegender, als mit dem Abschied der großartigen Showtime-Serie auch gleichsam den Abschied des Jahres einzuläuten, zumindest dahingehend, dass dies hier aller Voraussicht nach meine letzte Kritik, Review oder wie auch immer wir das, was ich hier beinahe tagtäglich fabriziere, auch nennen wollen, sein wird, steht schließlich Silvester schon fast beinahe vor der Tür. Damit verabschiede ich mich also für heute und falls wir uns nicht mehr lesen sollten, wünsche ich gleich noch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Californication
Staffel 7

Californication, USA 2007-2014, ca. 25 Min. je Folge

Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Serienschöpfer:
Tom Kapinos
Showrunner:
Tom Kapinos

Main-Cast:
David Duchovny (Hank Moody)
Natascha McElhone (Karen)
Evan Handler (Charlie Runkle)
Pamela Adlon (Marcy Runkle)
in weiteren Rollen:
Michael Imperioli (Rick Rath)
Oliver Cooper (Levon)
Heather Graham (Julia)
Stephen Tobolowsky (Stu Beggs)
Mary Lynn Rajskub (Goldie)
Chris Titone (Hugh)
John Madison Tye (Terry)
Tara Holt (Melanie)
Jon Kasdan (Director)
Brandon T. Jackson (Hashtag)
Madeleine Martin (Becca Moody)

Genre:
Drama | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem Hank die Tour mit Atticus Fetch hat sausen lassen, ums ich mit Karen auszusöhnen, muss er bald der bitteren Realität ins Auge sehen, dass seine Wunschvorstellungen kaum mit der Wirklichkeit übereinstimmen. In der Hoffnung, Karen davon überzeugen zu können, dass er erwachsen wird und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, lässt er sich von Charlie überreden, einen Job als Autor bei der Fernsehserie Santa Monica Cop des Produzenten Rick Rath anzunehmen. Zusätzlich erschwert wird sein Leben durch Jungen namens Levon, der ihm unter dem Vorwand eines Schulinterviews nachstellt, recht bald aber die Bombe platzen lässt, Hanks Sohn zu sein.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Mit dem Wissen, dass die Liaison mit Levons Mutter Julia, die alsbald ebenfalls in Hanks Leben tritt, noch vor ihrer Beziehung zu Hank stattgefunden hat, weiß Karen kaum umzugehen und stellt zunehmend die gemeinsame Vergangenheit in Frage. Derweil überschlagen sich die Ereignisse am Set der TV-Serie, denn nicht nur, dass Hank seinem neu entdeckten Sohn dort einen Job als Assistenten verschafft, wirft Rath wiederum ein Auge auf Julia und Hank wird, wie es sein Schicksal zu sein scheint, natürlich ebenfalls prompt angegraben. Verzweifelt bemüht er sich, Ordnung in sein zunehmend chaotischer werdendes Leben zu bringen und sieht sich zudem noch mit dem Problem konfrontiert, wie er seiner Tochter denn nun die Existenz ihres neuen Bruders beichten soll.

Rezension:

Nun hat sie also ihr Ende gefunden, die von mir über die Jahre heiß und innig geliebte Ausnahmeserie Californication, oft versaut, überraschend frivol, gerne derb, hemmungs- und zügellos und in ihrer Offenheit sicherlich einmalig und kaum zu widerholen. Und ja, es ist ein versöhnliches Ende, ein gutes, keines, das zu Tränen rühren würde, kein optimales, ultimatives, alle Handlungsstränge zum Abschluss bringendes Ende, doch immerhin ein geplantes und zufriedenstellendes, dass die wohl wichtigste Frage der Serie zu beantworten scheint, nämlich, wie es mit Hank und Karen weitergehen wird und ob ihre Geschichte noch eine Chance hat. Vor allem aber ist es gut, die Serie nun beendet zu haben, denn speziell die finale Staffel schwankt in ihrer Qualität teils erheblich und es offenbaren sich im Gesamtkonzept doch einige Mängel, wohingegen jede Folge für sich betrachtet durchaus mehr oder minder gut funktioniert.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Allein die Idee, nun plötzlich einen Sohn aus dem Hut zu zaubern, der Hanks Leben zusätzlich verkompliziert, ist nicht gerade eben neu und erinnert mehr an billige Soaps als eine in früheren Jahren so stimmig und einfallsreich inszenierte Serie wie Californication. Zuweilen schleicht sich gar der Gedanke ein, die unfähigen und verkorksten Schreiberlinge für die fiktive Serie Santa Monica Cop seien von den eigentlichen und realen Machern der Serie inspiriert worden, denn von Folge zu Folge hat man immer mehr das Gefühl, als müsste auf Teufel komm raus die Staffel mit Lückenfüllern beladen werden, um kurz vor knapp dann auf ihr unvermeidliches Ende zuzusteuern, so dass manche folge doch arg auf der Stelle tritt und nichts Substanzielles beizusteuern weiß, wohingegen in andere Folgen viel zu viel Inhalt gesteckt worden ist, um noch so etwas wie Kohärenz zu erzeugen. Vor allem aber machen sich mehrere Sprünge zwischen den Folgen bemerkbar, vor allem, ohne spoilern zu wollen, was die Beziehung zwischen Hank und Karen betrifft, die nie wankelmütiger gewirkt haben als hier.

Unter anderem macht sich aber auch das Fehlen von Hanks Tochter Becca negativ bemerkbar, die doch immer ein angenehm erdender Faktor und ein nicht unerheblicher Baustein im Karen-Hank-Konstrukt gewesen ist, so dass auch ihre Rückkehr zum Ende der Staffel nichts mehr rauszureißen vermag. Tatsächlich ist es einzig die neunte Folge, dramatisch, packend und mit Rückblenden gewürzt, die, gemeinsam mit den letzten zehn Minuten der finalen Folge, die ähnlich überzeugend geraten sind, daran zu erinnern vermag, was an dieser Serie so einzigartig und mitreißend gewesen ist und umso trauriger ist es, dass diese für sich betrachtet so stimmige und ungewöhnliche Folge in der darauffolgenden Episode beinahe gänzlich ignoriert wird und ebenso das Gefühl vermittelt, der Plot trete auf der Stelle, wohingegen der Rest der Staffel mal mehr, mal weniger vor sich hindümpelt und traurigerweise mehr als nur ein Klischee bemüht. Californication ist noch immer unterhaltsam, keine Frage, aber alles in allem meint man fast, es würde eine Art Abnabelungsprozess initiiert werden, damit der Abschied nicht so schwerfällt.

Szenenbild aus Californication | © Paramount Pictures
© Paramount Pictures

So strotzt die Staffel zwar einerseits vor interessanten Figuren und Heather Graham macht ihre Sache gewohnt hervorragend, während man aus Michael Imperiolis Rolle des Rick Rath deutlich mehr hätte machen können, andererseits konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Zeit, die diesen Figuren und natürlich speziell Levon, Hanks Sohn, gewidmet worden ist, deutlich gewinnbringender hätte eingesetzt werden können, um sich den Hauptfiguren und ihrer Beziehung untereinander zu widmen, statt noch auf den letzten Metern ein ums andere Mal in zunehmend triviale und wie erwähnt klischeebehaftete Nebenhandlungen zu flüchten, die dem Gesamtwerk Californication allein dadurch, dass sie die finalen Etappen einer sieben Jahre währenden Reise markieren, beinahe mehr schaden als die seinerzeit unsägliche dritte Staffel, die mit ganz ähnlichen Problemen und Versäumnissen zu kämpfen hatte. Hat bei vielen die vorangegangene sechste Staffel nicht allzu viel Anklang gefunden, muss ich doch zu meinem eigenen Verdruss gestehen, dass diese mir doch merklich besser gefallen hat und weitaus mehr Konfliktpotential und Drama zu bieten wusste. Immerhin hat die Serie zumindest teilweise in der zweiten Hälfte noch die Kurve gekriegt und es lohnt sich als Fan durchaus, auch der letzten Staffel eine Chance zu geben und sei es nur des runden Abschlusses wegen, der, so viel Potential Tom Kapinos‘ Schöpfung gerade in den ersten Folgen verschenkt, doch zumindest versöhnlich stimmt und die Serie in guter Erinnerung behalten lässt, wenn sie auch ihren Zenit – und da hilft kein Leugnen – doch leider schon überschritten hatte.

Fazit & Wertung:

Auch wenn die siebte und finale Staffel Californication nicht an die vorangegangenen Staffeln oder gar die Glanzmomente der Serie anzuknüpfen versteht, zuweilen dramaturgisch leider oft inkohärent und sprunghaft wirkt, fängt sie sich zumindest auf den letzten Metern soweit, um den Fans der Serie ein versöhnliches und zufriedenstellendes Ende zu liefern, was allein schon kaum eine Serie von sich behaupten kann und folglich dieser als großes Plus angerechnet werden muss, auch wenn man deutlich zielgerichteter und stimmiger auf besagtes Ende hätte hinarbeiten können. Nichtsdestotrotz war es schön, ein letztes Mal Hank Moody ein Stück seines gewohnt chaotischen Weges zu begleiten und ungeachtet manches vermeidbaren Fauxpas werde ich mich mit einem Lächeln an die Serie erinnern können.

8 von 10 letzten Exzessen, großen Gesten und schlüpfrigen Szenen

 

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Episodenübersicht: Staffel 7

01. Unverhofft kommt oft (7,5/10)
02. Mein Sohn, seine Mutter und ich (7,5/10)
03. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm (7,5/10)
04. Der Trumpf in der Hose (7/10)
05. Das geschenkte erste Mal (8/10)
06. Die Kickoff-Party (8/10)
07. Zahnarzt sucht Frau (7,5/10)
08. Levons große Chance (8/10)
09. Liebe, Glaube, Hoffnung (8,5/10)
10. Ein Abend mit Freunden (8/10)
11. Geschwister (8/10)
12. Als für uns die Sonne schien (8,5/10)

 
 
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Californication | Staffel 7 ist am 18.12.14 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Paramount Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:




Blu-ray:




[schema type="review" url="http://medienjournal-blog.de/2014/12/review-californication-staffel-7-serie/" name="Review: Californication | Staffel 7 (Serie)" description="Auch wenn die siebte und finale Staffel Californication nicht an die vorangegangenen Staffeln oder gar die Glanzmomente der Serie anzuknüpfen versteht, zuweilen dramaturgisch leider oft inkohärent und sprunghaft wirkt, fängt sie sich zumindest auf den letzten Metern soweit, um den Fans der Serie ein versöhnliches und zufriedenstellendes Ende zu liefern, was allein schon kaum eine Serie von sich behaupten kann und folglich dieser als großes Plus angerechnet werden muss, auch wenn man deutlich zielgerichteter und stimmiger auf besagtes Ende hätte hinarbeiten können. Nichtsdestotrotz war es schön, ein letztes Mal Hank Moody ein Stück seines gewohnt chaotischen Weges zu begleiten und ungeachtet manches vermeidbaren Fauxpas werde ich mich mit einem Lächeln an die Serie erinnern können." rev_name="Californication" author="Wulf Bengsch" pubdate="2014-12-23" user_review="8" min_review="1" max_review="10" ]

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